Montag, 31. Mai 2010

Beendigung von Diskriminierung in Europa

http://www.amnesty-actie.nl/eupetition/?locale=de_DE

Frau Dr. Kristina Schröder
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
11018 Berlin

Sehr geehrte Frau Ministerin,
Ich wende mich an Sie in großer Sorge darüber, dass überall in der EU Menschen aus Gründen ihrer Religion oder ihres Glaubens, einer Behinderung, ihres Alters oder ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden und beim Zugang zu Bildung, Gesundheitsfürsorge, einer Wohnung und anderen Gütern und Dienstleistungen auf Hindernisse stoßen.
Diskriminierung ist ein komplexes Phänomen, das auf mehreren Ebenen angegangen werden muss.  Nationale Regierungen sind verpflichtet, das Recht jedes Menschen auf Freiheit von Diskriminierung zu achten, zu schützen und zu gewährleisten. Umfassende und effektive Gleichbehandlungsgesetzgebung ist wesentlich für die Erfüllung dieser Verpflichtung. Bestehende EU-Antidiskriminierungsrechtsetzung hat in der Vergangenheit entsprechende Gesetzgebung auf nationaler Ebene erheblich vorangebracht. Weder EU-Vorschriften noch die Rechtsetzung aller Mitgliedstaaten gewähren jedoch umfassenden Schutz vor Diskriminierung aus allen Diskriminierungsgründen.
Der Vorschlag der Europäischen Kommission für eine neue EU- Gleichbehandlungsrichtlinie soll diese Schutzlücken schließen. Er würde Millionen Menschen in der EU helfen, ihre Rechte ohne Diskriminierung ausüben zu können, wie es in den EU-Verträgen sowie in der Charta der Grundrechte niedergelegt ist.
Ich fordere die deutsche Bundesregierung daher auf, ihren Widerstand gegen die Richtlinie zu beenden und ihre Verantwortung für die Beendigung von Diskriminierung in Europa wahrzunehmen. Sollte Deutschland seinen Widerstand aufrechterhalten, bleiben viele Menschen in Europa auf Jahre hinaus ohne Schutz vor Diskriminierung. Dies liefe dem Bekenntnis Deutschlands entgegen, sich für die Gleichbehandlung aller Menschen einzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen,

Berliner Fachtagung „Allein erziehend - doppelt gefordert. Unterstützung, Vernetzung und Handlungsbedarf für Berlin“ 30. Juni

Mittwoch, den 30. Juni 2010 von 09.00 – 17.00 Uhr
Umweltforum Berlin – Pufendorfstraße 11 – 10249 Berlin
Unter dem Motto „Gleichstellung weiter denken“ stehen 2010 Alleinerziehende im Fokus des
Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms (GPR): Trotz der Vorreiterrolle Berlins bei der
Bereitstellung von unterstützenden Angeboten sind Alleinerziehende weiterhin einer Doppelbelastung
ausgesetzt, die durch strukturelle Hürden verstärkt wird. Ziel der Fachtagung „Allein erziehend - doppelt gefordert“ der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen ist es, diese Hürden aus interdisziplinärer Sicht zu diskutieren und praxisorientierte Lösungsansätze für die Berliner Ebene zu entwickeln. Zudem sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Senats- und Bezirksverwaltungen und Jobcentern, Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sowie Akteurinnen und Akteure aus Politik, Verbänden und Netzwerken in einen gemeinsamen Austausch über die jeweiligen Unterstützungsmöglichkeiten, Verbesserungen in der Praxis und eine nachhaltige Vernetzung treten. Der Vormittag der Tagung bietet eine Bestandsaufnahme zur Situation der Alleinerziehenden in Berlin und am Arbeitsmarkt. Ergänzend zeigen Best-Practice-Beispiele Ansätze kooperativer Modelle auf kommunaler Ebene. Der Nachmittag steht ganz im Sinne des Austauschs: Die nach Art von Wissenscafés organisierten Gesprächsrunden bieten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Raum, zentrale Themen und Problemstellungen zu analysieren. Die interdisziplinäre Zusammensetzung soll neue Blickwinkel ermöglichen und die anschließende Entwicklung
gemeinsamer Handlungsempfehlungen für die Berliner Ebene befördern. Die abschließende Podiumsdiskussion gibt allen Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern die Möglichkeit, die in den Wissenscafés entwickelten Handlungsempfehlungen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Interessenverbänden zu diskutieren und gemeinsam Perspektiven zu entwickeln.
Wir würden uns freuen, Sie am 30. Juni 2010 auf der Fachtagung „Allein erziehend -
doppelt gefordert. Unterstützung, Vernetzung und Handlungsbedarf für Berlin“ begrüßen
zu dürfen. Bitte merken Sie sich bereits jetzt den Termin der Veranstaltung vor. Vielen Dank! Informationen:
Dr. Gabriele Kämper, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Tel.: 030 – 9013 89 11, gabriele.kaemper@senwtf.berlin.de

Samstag, 29. Mai 2010

Berliner Akteure: das Harriet Taylor Mill-Institut

Das Harriet Taylor Mill-Institut für Ökonomie und Geschlechterforschung der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR) wurde im Jahr 2001 gegründet und ist nach der britischen Ökonomin und Vorreiterin der Frauenbewegung Harriet Taylor Mill (1807–1858) benannt.


Die Institutionalisierung und Etablierung der Geschlechterforschung in den Wirtschaftswissenschaften knüpft an die langjährige Arbeit zum Studien- und Forschungsschwerpunkt >Ökonomie und Geschlechterverhältnis< an der HWR Berlin an.

Das Harriet Taylor Mill-Institut ist das einzige Forschungsinstitut an einer Hochschule in Deutschland, an dem WissenschaftlerInnen aus VWL, BWL, Soziologie und Recht disziplinenübergreifend zu diesem Themenschwerpunkt arbeiten.

Das Institut wird vom „Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre“ und der HWR Berlin finanziert. http://www.harriet-taylor-mill.de/startfl.htm

Vortrag: EINFLUSSREICHE KUNSTAGENTINNEN, Mittwoch, 9. Juni 2010, 18.15 Uhr, Berlin, Schloss Schönhausen

Wir laden Sie herzlich ein zum zweiten Vortrags-Abend in der Veranstaltungsreihe  */EINFLUSSREICHE KUNSTAGENTINNEN/*
*Mittwoch, 9. Juni 2010, 18.15 Uhr* *Es begrüßen Sie im Schloss Schönhausen* *Jörg Kirschstein*, Kastellan von Schloss Schönhausen; *Juliane Freifrau von Friesen*, Vorsitzende des LandesFrauenRates Berlin e. V., *Prof. Dr. Elisabeth de Sotelo*, Bundesvorsitzende des Deutschen Akademikerinnenbundes e. V.; *Anne Schäfer-Junker* Edition Aujourd?hui;

*/Vortrag/* Dr. Burkhardt Göres Direktor der Schlösser der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten i. R. *”Katharina die Große von Russland – Europas berühmteste Sammlerin und die Gründ**erin* * der Eremitage”*
Der zweite Abend der Veranstaltungsreihe EINFLUSSREICHE KUNSTAGENTINNEN im Schloss Schönhausen wird Sie mit Katharina der Großen (1729-1796) bekannt machen. Die Idee zu diesem Vortrag entstand am ersten Abend der Veranstaltungsreihe, als die Person und das Leben von J. E. Gotzkowsky gewürdigt wurden. Bitte um Anmeldung zur Veranstaltung bis 2. Juni 2010 (wg. begrenzter Sitzmöglichkeiten).>
Mit freundlichen Grüßen Anne Schäfer-Junker, Handy 0177-756 55 55
E-Mail-Adresse: info@aujourd-hui.de anneliese schäfer-junker, dipl. phil.
philosophin, journalistin postfach: 87 01 20 in 13161 berlin
hon: 030 – 43 07 90-14, fax: -15 Internet: http://www.spreeinsel.de/
http://www.aujourd-hui.deund/ http://www.hannah-hoech-archiv.de/

Wohin geht die Geschlechterpolitik der EU? Summerschool im Juli in Berlin

Ankündigung und Einladung zur Summer School des Harriet Taylor Mill-Instituts der HWR Berlin (16.-23.07.10)


Summer School des Harriet Taylor Mill-Instituts der HWR Berlin
Vom 16. – 23. Juli 2010 veranstaltet das Harriet Taylor Mill-Institut der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin eine Summer School zu dem Thema: Wohin geht die Geschlechterpolitik der EU?

Bilanz und Perspektiven im Bereich Arbeitsmarkt und Beschäftigung.

Die zum zweiten Mal vom Harriet Taylor Mill-Institut organisierte Summer School will den Austausch über die weiteren Perspektiven der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union vorantreiben und dazu Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus der Praxis diskutieren. Eingeladen sind ReferentInnen aus europäischen und nationalen Arbeitskontexten.
 Als TeilnehmerInnen erwarten wir Interessierte aus der Wissenschaft, aus politischen Institutionen und NGOs sowie Studierende verschiedener Disziplinen. Termin Beginn: ab 16.7. 2010 ab 15.30 (Anmeldung); ab 17:30 Begrüßung und Keynote Speech; Ende 23.7.2010 Wir laden alle Interessierte dazu herzlich ein! Harriet Taylor Mill-Institut der HWR-Berlin

http://www.summerschool.harriet-taylor-mill.de/
ingrid.biermann@hwr-berlin.de

Freitag, 28. Mai 2010

Erstmals leitet eine Frau Deutschlands größtes kommunales Nahverkehrsunternehmen.

Erstmals leitet eine Frau Deutschlands größtes kommunales Nahverkehrsunternehmen. Der Aufsichtsrat der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) habe Sigrid Evelyn Nikutta einstimmig zur neuen Vorstandsvorsitzenden, sagte Berlins Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) am Freitag in Berlin. Sie tritt ihren neuen Posten zum 1. Oktober an und übernimmt die Nachfolge von Andreas Sturmowski.

Zu ihrer künftigen Tätigkeit bei dem hochverschuldeten Nahverkehrsunternehmen sagte die 41-jährige Bahnmanagerin, es müsse ein «Blumenstrauß an Maßnahmen» entwickelt werden, um die Wirtschaftlichkeit der BVG zu sichern. Beispielsweise müssten neue Fahrgäste gewonnen werden. Auch sollte geprüft werden, ob das Angebot den Bedürfnissen der Nutzer entspricht.

Nikuttas Vorgänger Sturmowski hatte sein Amt im November 2005 angetreten. Der Senat verlängerte seinen Vertrag nicht. Ihm wird unter anderem der Abschluss von riskanten Finanzgeschäften angelastet, die das landeseigene Verkehrsunternehmen teuer zu stehen kommen könnten. Die Fraktionen von SPD und Linkspartei hatten bei der Neubesetzung des Postens darauf gedrungen, als Nachfolgerin eine Frau zu benennen, da diese in Führungspositionen bei Landesunternehmen deutlich unterrepräsentiert seien.

Spreeperlen....Berlin, Stadt der Frauen


Spreeperlen. Berlin – Stadt der Frauen

Wie gefährlich sind Conterganovinnen? Wer verbirgt sich hinter der Scherbenanna? Welche Geschichte steckt eigentlich hinter dem Begriff Milchmädchenrechnung? Diese und andere Fragen beantwortet das neue Buch „Spreeperlen. Berlin – Stadt der Frauen“, das Frauensenator Harald Wolf auf einer Entdeckungstour durch Berlin mit abschließender Präsentation im Schloss Schönhausen vorgestellt hat.
„Berlin ist eine Stadt der Frauen. Wir wollen ihre Perspektive auf die Stadt zeigen. Auf der Spurensuche ist ein Panorama Berlins entstanden, das die Präsenz von Frauen und ihren Einsatz für Gestaltungsräume, Gleichberechtigung und Emanzipation zeigt. Die Kämpfe der Frauen für politische Teilhabe, das Wahlrecht, die Selbstbestimmung über ihren Körper und ihr Leben, für Bildung und Arbeit stehen im Mittelpunkt der Geschichten. Wir wollen Berlinerinnen und Berliner, aber auch Gäste einladen, unserer Entdeckungsreise in die Geschichte und Gegenwart der Berliner Frauen zu folgen.“

Das Buch wirft aus der Perspektive der Frauen einen oft ungewohnten Blick auf die Stadt. Es macht sich anhand von exemplarischen, zufälligen oder stellvertretenden Stichworten auf die Suche nach Geschichten, die davon erzählen, wie Frauen in dieser Stadt gelebt, gekämpft, gearbeitet, geliebt und gelitten haben. Oft genug verborgen oder nur auf den zweiten Blick zu erkennen, braucht es Wissen, Interesse und Leidenschaft, um das Wirken von Frauen aufzuspüren. Das Buch ist ein Kooperationsprojekt des Frauensenats und der bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Berlins.
„Spreeperlen. Berlin – Stadt der Frauen“ kann bestellt werden unter: katrin.strauch@senwtf.berlin.de

Montag, 24. Mai 2010

"Karriere im Doppel - Herausforderung für Wissenschaft und Wirtschaft"

Dual Career Tagung am 11. Juni 2010
Gemeinsam mit der TU Berlin lädt die EAF zu der Tagung "Karriere im Doppel - Herausforderung für Wissenschaft und Wirtschaft" nach Berlin ein. Erfahrungen von Dual Career Services und weitere Entwicklungschancen in der Kooperation von Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen stehen im Mittelpunkt der Diskussion. Wir freuen uns, Ihnen in diesem Rahmen die Ergebnisse der aktuellen Studie der TU Berlin über universitäre Dual Career Services in Deutschland präsentieren zu können.
Im Zentrum der Tagung steht die Dual Career Thematik, die bei der Gewinnung und Bindung hochqualifizierter Fachkräfte sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft an Bedeutung gewinnt. Besonders die Universitäten haben in den letzten Jahren zahlreiche Dual Career Services entwickelt und Netzwerke mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen aufgebaut. Was wissen wir bisher über die Erfahrungen dieser Dual Career Services?  Wir freuen uns, Ihnen die Ergebnisse der ersten Studie über universitäre Dual Career Services in Deutschland zu präsentieren; sie wurde soeben am Lehrstuhl für Gender und Diversity in Organisationen an der TU Berlin erstellt. Und wir wollen mit Ihnen in die Zukunft denken: Wie kann die Kooperation zwischen Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen ausgebaut werden? Welche Perspektiven gibt es?
Gemeinsam mit Kerstin Dübner-Gee, Technische Universität München, Heidi Stock, Robert Bosch GmbH und anderen Vertreter/innen von Hochschulen und Unternehmen und werden wir über Dual Career Couples in Wissenschaft und Wirtschaft diskutieren und erfolgreiche Kooperationsmodelle vorstellen.
die Tagung wird von der Robert Bosch Stiftung gefördert. Programm und Anmeldung http://www.eaf-berlin.de/

was ist die Nürnberger Resolution ?

Die Nürnberger Resolution wurde in Nürnberg gestartet. Sie hat inzwischen regionale Gruppen in Aachen, Berlin, Bremen, München, Marburg/Biedenkopf, Rhein/Main und Stuttgart. Weitere Gruppen sind in Gründung. Der Inhalt der Nürnberger Resolution besteht aus vier Forderungen: entsprechend dem norwegischen Modell im Aktiengesetz festzulegen, dass die Aufsichtsräte deutscher Aktiengesellschaften bis zum Jahr 2013 jeweils mindestens zu 40 Prozent mit Frauen und Männern besetzt sein müssen, die Definition von Qualifikationsstandards für männliche und weiblliche Aufsichtsratmitglieder und die entsprechende gesetzliche Verankerung, den Aufbau und die Weiterentwicklung einer zentralen Datenbank, in die sich alle potentiellen Aufsichtsratsmitglieder eintragen können und ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft u.a. zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen

Die Nürnberger Resolution ist partei-übergreifend und die Unterschrift erfolgt als Privatperson. Wenn ganze Organisationen sich anschließen, wird dies speziell kenntlich gemacht.Argumentation, warum gesetzliche Regelungen notwendig sind:

In Deutschland sind von den mehr als 1.100 Aufsichtsratsmitgliedern in börsennotierten Unternehmen auf Seiten der Anteilseigner 97 % Männer und nur 3 % Frauen Firmen mit Frauen und Männern an der Spitze sind erfolgreicher (Studie von McKinsey) die freiwillige Selbstverpflichtung hat keinen Erfolg gehabt Gesetzliche Regelungen sind der einzige Ausweg. Norwegen zeigt mit dem gesetzlich festgelegten Prozentsatz für Frauen und Männer in Aufsichtsräten, wie es funktionieren kann. Auch aus der Erfahrung vieler unserer Mitglieder wissen wir, dass nur Gesetze mit finanziellen Sanktionen eine Veränderung erreichen können.
http://www.nuernberger-resolution.de/

Es geht voran...Feuerwehr rettet jetzt auch Mädchen in Saudi-Arabien

Um die Frauenrechte ist es in Saudi-Arabien schlecht bestellt. Der König müht sich um eine Öffnung des Landes – gegen den Widerstand des Establishments. Von Martin Gehlen für die ZEIT

http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-05/saudi-arabien-frauenrechte-koenig

Sonntag, 23. Mai 2010

Zitat des Tages von Antje Schrupp

"Dreißig Prozent Frauen ergeben heute bei uns eine gefühlte Gleichberechtigung. Fünfzig Prozent Frauen ergibt eine gefühlte weibliche Dominanz, jedenfalls bezogen auf solche Orte, die historisch männliche Orte sind, also die ursprünglich unter Ausschluss der Frauen zustande gekommen waren, wie Parteien, Universitäten, bestimmte Berufsgruppen und so weiter. (In traditionell „weiblichen“ Szenarien wie unter Krankenschwestern oder Erzieherinnen ist es umgekehrt, sogar noch krasser, da gelten manchmal schon Männeranteile von zehn Prozent als gefühlte „Gleichberechtigung“)."

http://antjeschrupp.com/2010/05/18/gefuhlte-und-reale-frauen/

Samstag, 22. Mai 2010

Bedingungsloses Grundeinkommen und bedarfsorientierte Grundsicherung aus feministischer Sicht

Schriftenreihe des Gunda-Werner-Instituts Bd. 4 Ein Policy Paper von Susann Worschech Hrsg. von der Heinrich-Böll-Stiftung

2. Aufl., Berlin, März 2009, 52 Seiten  ISBN 978-3-927760-89-9

Eine wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben ist eine eigenständige Existenzsicherung. Sie ist vor allem für Frauen wichtig. Denn in vielen Ländern – so auch in Deutschland – begünstigt der Sozialstaat durch eine Vielzahl rechtlicher, sozial- und familienpolitischer Steuerungsinstrumente immer noch das patriarchale Modell des männlichen Familienernährers und Haushaltsvorstands. Hartz IV hat sogar neue Abhängigkeitsverhältnisse geschaffen und trifft Frauen besonders hart: Sie stellen in einem Übermaß die neuen „working poor“ dar, sind bis zu einem Viertel schlechter als Männer bezahlt, arbeiten in Minijobs und in prekären Arbeitsverhältnissen. Deshalb sind Frauen mehr als Männer auf zusätzliche soziale Unterstützung angewiesen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. wie müsste ein soziales Sicherungssystem ausgestaltet sein, das Frauen und Männern eine eigenständige Existenzsicherung ermöglichte? Was gehört zu einem Sozialsystem, das Emanzipation und Geschlechtergerechtigkeit fördert?
Diesen Fragen ist das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung nachgegangen. Das vorliegende Papier von Susann Worschech hat aktuelle Grundeinkommens- und Sicherungsmodelle verglichen und auf ihre Geschlechtersensibilität geprüft. Und es bietet Argumentationshilfen für die anstehenden sozialpolitischen Debatten.

Die Broschüre ist außerdem bei der Stiftung erhältlich:

Bestelladresse: Heinrich-Böll-Stiftung

Schumannstr. 8, 10117 Berlin

Fon: 030-285340

Fax: 030-28534109

E-Mail: info@boell.de
http://www.boell.de/wirtschaftsoziales/wirtschaft-soziales-2568.html

Zitat der Woche: Dagmar Pohle

"Als langjaehrige Buergermeisterin weiss ich aus vielen Arbeitsprozessen: es ist wichtig, dass Frauen und Männer gemeinsam Verantwortung uebernehmen, nicht neben- sondern miteinander. Es ist ganz klar, dass dies in vielen Gremien noch nicht der Fall ist. Und klar ist auch, dass Frauen da noch mehr Unterstuetzung brauchen - gerade auch aus den Reihen der Frauen selbst. Dafür engagiere ich mich."
Dagmar Pohle, Bürgermeisterin, Mai 2010

Die Würdigung von Künstlerinnen / Louise-Schroeder-Medaille an Karoline Müller verliehen

Die Louise-Schroeder-Medaille geht auf eine Initiative der Frauenpolitikerinnen aller Fraktionen zurück und wird vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses auf Vorschlag eines Kuratoriums vergeben. In diesem Jahr wurde Karoline Müller ausgezeichnet, die sich seit vielen Jahrzehnten gegen die Ungleichbehandlung von Frauen im Kunstbetrieb engagiert. Bis heute kämpft sie für die Unterstützung zeitgenössischer und gegen das Vergessen bedeutender früherer Künstlerinnen. Mit ihrem unermüdlichen und lebenslangen Engagement gegen gesellschaftliche Ungerechtigkeit im Bereich kämpfen. Frau Müller erhielt diese Anerkennung für ihr Lebenswerk  im April .http://www.ladengalerie-berlin.de/

Dienstag, 18. Mai 2010

Zum selben Thema im Väterblog

http://vaeter-und-karriere.de/blog/index.php/2010/05/15/ein-gespenst-in-der-friedrich-%e2%80%93-ebert-stiftung/

Diskurs : Freitag : Magda : Gender Mainstreaming : ein Gespenst

http://www.freitag.de/community/blogs/magda/gender-mainstreaming---ein-gespenst

Der deutsche Frauenrat und das nationale Aktionsbündnis zum Equal Pay Day warnen angesichts der Sparanstrengungen der Regierung vor Einsparungen am beschlossenen Ausbau der Kleinkindbetreuung.

In einer öffentlichen Stellungnahme erklären die Initiatorinnen eines Bündnisses von Fraueninitiativen im Mai 2010:"Eine umfassende Konsolidierung der öffentlichen Haushalte ist zweifellos notwendig. Auf Kinderbetreuungseinrichtungen zu verzichten und damit Erwerbschancen für Eltern zu verschlechtern ist jedoch der falsche Weg. Der Ausbau der Kleinkindbetreuung ist eine dringend erforderliche Investition in die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Denn die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hängt auch davon ab, wie der steigende Fachkräftebedarf in Zukunft gedeckt werden kann. Entscheidend wird dabei sein, dass gerade Frauen ihre Beschäftigungspotenziale noch besser erkennen und noch erfolgreicher einsetzen können. Hierzu sind sie - ebenso wie Männer - auf eine Verbesserung der Kinderbetreuungsinfrastruktur angewiesen.Wenn auch im familienpolitischen Bereich Sparmaßnahmen vorgenommen werden müssen, sollte dies auf solider Grundlage geschehen. Die nach wie vor ausstehende Überprüfung aller familienpolitischen Leistungen im Umfang von 250 Milliarden Euro im Hinblick auf ihre Kosten, Wirksamkeit und ihren Beitrag für egalitäre Lebensmodelle sollte daher jetzt endlich nachgeholt werden. Statt den beschlossenen Kita-Ausbau in Frage zu stellen, sollte zum Beispiel besser auf das geplante Betreuungsgeld verzichtet werden."
Die Mitglieder des nationalen Aktionsbündnisses zum Equal Pay Day:
Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG)
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
Business and Professional Women (BPW) Germany
Deutscher Frauenrat
Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU)

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.equalpayday.de/
http://www.frauenrat.de/

Diese Chefinnen bringen Berlin voran

15. Mai 2010 17.32 Uhr, Tomas Kittan BZ

Die Riege der Hauptstadt-Powerfrauen wird immer länger: Sigrid Nikutta ist ab November BVG-Chefin.


Damenwahl in der Hauptstadt. Sigrid Evelyn Nikutta (41) löst im Herbst Andreas Sturmowski an der Spitze der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ab. Damit folgt sie einem Trend: In immer mehr Unternehmen der Privatwirtschaft, im Senat und den Bezirken rücken Frauen in Führungspositionen vor.
Die designierte BVG-Chefin Nikutta ist eine junge Powerfrau mit steiler Karriere. Verheiratet, drei kleine Kinder, frisch promoviert – ausgerechnet über ältere Männer, deren Karriereweg endet.
Der Aufstieg der Frauen im Senat hat längst begonnen. Vier von acht Senatorenposten sind in der Hand von Frauen. Doch ausgerechnet den Titel Frauensenator trägt ein Mann: Harald Wolf (Linke). Vier Bezirke von zwölf Bezirken werden von Frauen regiert.
Nicht nur in der Politik geht’s aufwärts für die Damen. Auch das Luxuskaufhaus KaDeWe, die Stadtreinigung BSR, das Kulturkaufhaus Dussmann, der RBB, das Kammergericht, die Deutsche Oper, das Sozialgericht und der Rechnungshof haben Frauen an der Spitze. Und die freuen sich über die neue Schwester in der Führungsetage der BVG. BSR-Chefin Vera Gäde-Butzlaff (55) gratuliert dem Senat zu seiner Entscheidung: „Berlin schlägt die richtige Richtung ein. Mehr Frauen in Führungspositionen tun Unternehmen gut. Es gibt viele gut ausgebildete und engagierte Frauen, von denen noch zu wenige in den oberen Führungsetagen zu finden sind.“

Aus Sicht von KaDeWe-Chefin Ursula Vierkötter gibt es gute Gründe, Frauen mit mehr Macht auszustatten: „Neben fachlicher Kompetenz zieht dann oft fundiertes Wissen, Empathie und Glaubwürdigkeit in das Unternehmen ein.“

Dagmar Pohle (Linke), Bürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, geht noch weiter: „Alles müsste immer halb-halb besetzt sein. Uns Frauen soll aber nichts geschenkt werden. Nur fehlt vielen noch der Mut, sich durchzuboxen.“
Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg-Junge Reyer (SPD) reagierte beim Thema Frauenpower eher diplomatisch: „Frauen können alles – Männer aber auch.“
Und wie organisiert die neue Power-Frau Nikutta ihren Alltag? Ihr Mann (46) übernimmt die Elternzeit, verzichtet vorerst auf seine Karriere als Computerfachmann und betreut die Kinder, zwei Töchter (7 Monate, 2 Jahre), ein Sohn (6). Seine Jobs: Windeln wechseln, Kochen, Waschen. Aber der Abend ist Nikutta heilig: „Da gibt es wegen der Familie keine Termine.“

Montag, 17. Mai 2010

Spreeperlen. Berlin – Stadt der Frauen / Rundfahrt mit Frauensenator Harald Wolf

Wie gefährlich sind Conterganovinnen? Wer verbirgt sich hinter der Scherbenanna? Welche Geschichte steckt eigentlich hinter dem Begriff Milchmädchenrechnung? Wir laden Sie am 27. Mai in der Zeit von 10.00 bis 13.00 Uhr herzlich zu einer außergewöhnlichen Entdeckungstour durch Berlin mit Harald Wolf ein. Anlass der Tour ist die Präsentation des Buches „Spreeperlen. Berlin – Stadt der Frauen“, ein Kooperationsprojekt des Frauensenats und der bezirklichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Berlins. Das Buch zeigt ein Panorama der Stadt, das an jeder Stelle auf die Präsenz von Frauen und vor allem auf deren Einsatz für Gestaltungsräume, Gleichberechtigung und Emanzipation verweist. Aber nicht nur das: Historisches wird verbunden mit aktuellen frauenpolitischen Anliegen wie Frauen in Führungspositionen, der Unterstützung für Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen, Beratungsangeboten für Migrantinnen, der Bekämpfung prekärer Beschäftigungsverhältnisse oder der Situation Alleinerziehender.

Die Berliner Schauspielerin Walfriede Schmitt präsentiert in ihrer unverwechselbaren Art während der Tour Geschichten aus „Spreeperlen. Berlin - Stadt der Frauen“.

Begleiten Sie uns, steigen Sie ein oder zu:

Die Tour am 27. Mai 2010:

10.00 Uhr Start Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, Martin- Luther-Str. 105, 10825 Berlin

10.25 Uhr Unternehmerinnenzentrum Charlottenburg/Wilmersdorf, Sigmaringer Str.1, 10713 Berlin – Stichwort Weiberwirtschaft

12.00 Uhr Rotes Rathaus – Rathausstraße 15, 10178 Berlin

Stichwort Berliner Frauenpreis

12:25 Uhr Heimatmuseum Pankow, Heynstr.8, 13187 Berlin

Stichwort: Perlen und Putzfrauen

13.00 Uhr Ziel: Schloss Schönhausen, Tschaikowskistr.1, 13156 Berlin

Stichwort: Königinnen

Im Festsaal des neu eröffneten Schlosses Schönhausen gibt es am Ende der Tour Gelegenheit, bei einem Imbiss mit dem Senator und den Initiatorinnen des Buches ins Gespräch zu kommen. Ab 14:00 Uhr wird außerdem eine Sonderführung durch das Schloss angeboten.

Wir würden uns freuen, Sie begrüßen zu dürfen.

Freitag, 14. Mai 2010

Studie: Beschäftigungsrelevante Aspekte in den Konjunkturpaketen für Frauen und Männer

Meine Expertise für die Hans-Böckler-Stiftung „Gender in der Finanz- und Wirtschaftskrise. Beschäftigungsrelevante Aspekte in den Konjunkturpaketen für Frauen und Männer“ ist jetzt online abrufbar: http://www.genderworks.de/genderservice/


Gerne stelle ich die Studie auch im Rahmen eines Vortrags oder als Diskussionsbeitrag bei einer Veranstaltung vor. Dazu auf einen Blick:
Als Intervention auf die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Bundesregierung zwei Konjunkturpakete mit insgesamt 193 Mrd. Euro verabschiedet. Da eines der Ziele die Sicherung der Beschäftigung ist, stellt sich unter Gendergesichtspunkten die Frage, wie sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen und Männer davon begünstigt oder benachteiligt sind. Zusammengefasst sind die Ergebnisse:

- Die Konjunkturpakete kommen überwiegend Branchen mit höherem Männer- als Frauenanteil zugute. Zugespitzt können zu 72 Prozent männliche und zu 28 Prozent weibliche Beschäftigte begünstigt sein.

- Trotz der beschäftigungsrelevanten Maßnahmen der Konjunkturpakete ging die Beschäftigung in den geförderten männerdominierten Branchen 2009 zurück.

- Auch ohne stützende Maßnahmen aus den Konjunkturpaketen nahm die Beschäftigung in frauendominierten Wirtschaftszweigen beziehungsweise Branchen zu.

- Der als moderat bezeichnete Rückgang der Beschäftigung in der Krisenzeit ist unter anderem auf die Entstehung neuer (zum Teil Teilzeit- und geringfügiger) Beschäftigung in frauendominierten und konjunkturunabhängigen Wirtschaftszweigen zurückzuführen, die von den Konjunkturpaketen nicht erfasst wurden.

- Es ist zu befürchten, dass die frauentypischen Branchen zeitversetzt von der Wirtschaftskrise betroffen sein werden, wenn steuerliche Mindereinnahmen der öffentlichen Hand und nachlassende Binnennachfrage aufgrund steigender Arbeitslosigkeit zu Sparmaßnahmen führen.

Mit dem Auslaufen vieler Maßnahmen der Konjunkturpakete Ende 2010 ist es jetzt von Bedeutung, über Handlungsoptionen zu diskutieren, wie wirtschafts- und beschäftigungspolitische Perspektiven geschlechtergerecht gestaltet werden können.
Für Rückfragen und weitere Informationen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung. Viele Grüße, Gaby
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GenderworkS Dr. Gabriele Schambach
Pappelallee 43 10437 Berlin T: 030 214 69 004 M: 0179 465 87 51

E: schambach@genderworks.de
http://www.genderworks.de/

Ein neues Buch zum Grundeinkommen: "Geschichte -- Modelle -- Debatten"

Ronald Blaschke gibt gemeinsam mit Adeline Otto und Norbert Schepers ein Buch mit dem Titel "Grundeinkommen. Geschichte -- Modelle -- Debatten"  eim Dietz-Verlag Berlin heraus. Es ist seit dem 07. Mai 2010 im Buchhandel erhältlich. Das Buch enthält einen umfangreichen Beitrag von Ronald Blaschke zur zweihundertjährigen Geschichte der Grundeinkommensidee -- von Thomas
Spence bis Erich Fromm. Dabei werden grundlegende Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Grundeinkommen diskutiert. Weiterhin enthält das Buch einen interessanten Beitrag von Katja Kipping zum Thema Grundeinkommen und Demokratie. Ronald Blaschkes zweiter Buch-Beitrag vermittelt einen detaillierten Überblick über aktuelle Grundsicherungs- und Grundeinkommensmodelle bzw. Grundeinkommensansätze in Parteien, Verbänden, NGOs, Jugendorganisationen und von Einzelpersonen in Deutschland. Der Überblick ist so angelegt, dass sich die Modelle gut vergleichen lassen. Ausführlich werden mögliche Herleitungen für eine existenz- und teilhabesichernde Höhe des Grundeinkommens diskutiert.
Vier Texte zu Grundeinkommensansätzen und -debatten in Österreich, Italien, Spanien und Finnland werden von Adeline Otto eingeleitet. Einige Texte wurden von ihr auch ins Deutsche übertragen.

Hier die Einleitung mit dem ausführlichen Inhaltsverzeichnis des Buches:
http://www.grundeinkommen.de/content/uploads/2010/04/grundeinkommen-einleitung-und-inhaltsverzeichnisse.pdf

Das Cover des Buches: http://www.grundeinkommen.de/content/uploads/2010/04/us_texte-672.pdf
Der Flyer zum Buch: http://www.grundeinkommen.de/content/uploads/2010/04/karte_texte-676.pdf
Hier der Link zur Nachricht zum Buch auf der Website des Netzwerkes
Grundeinkommen: http://www.grundeinkommen.de/25/04/2010/ein-neues-buch-zum-grundeinkommen-geschichte-modelle-debatten.html
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Donnerstag, 13. Mai 2010

Geschlechterkampf von rechts ?

In den letzten Jahren ist wieder neuer Schwung in die Männerbewegung gekommen und sie ist unübersichtlicher geworden. Ein Zweig der Bewegung engagiert sich zum Beispiel dafür, die Position der Väter zu stärken. Denn gerade im Trennungsfall wird meistens Müttern das Sorgerecht zugesprochen, den Vätern wird teilweise sogar das Besuchsrecht untersagt. Gegen diese Tendenz kämpfen die Vätergruppen der Männerbewegung zu Recht.
Einen ganz anderen Zweig der Männerbewegung hat Thomas Gesterkamp kritisch untersucht. Der promovierte Politikwissenschaftler und Journalist hat im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung eine Expertise zu Denkfiguren und Akteuren der sogenannten Männerrechtler verfasst.
Geschlechterkampf von rechts lautet der Titel der Expertise
http://library.fes.de/pdf-files/wiso/07054.pdf

Frauenbiografien : Helene Lange

geboren am 9. April 1848 in Oldenburg  / gestorben am 13.Mai 1930 In Berlin
Pionierin der deutschen Frauenbewegung

80. Todestag am 13. Mai 2010
Helene Lange hat grundsätzlich nie einen Brief aufbewahrt – “Privates fand sie nicht so interessant” (Gertrud Bäumer). Über persönliche Erlebnisse und Gefühle hat sie in ihren Lebenserinnerungen (1921) kaum etwas geschrieben. Umso größeren Raum nehmen die Berichte über den Kampf um die Verbesserung der Mädchen- und Lehrerinnenbildung in Preußen ein. Bekannt geworden als Verfasserin der sogenannten “Gelben Broschüre” (1887), in der sie in scharfer Form die Mädchenbildung kritisiert, gründet sie 1890 den Allgemeinen deutschen Lehrerinnenverein (ADLV). Aufgrund ihrer Initiative machen 1896 erstmals sechs Frauen die Reifeprüfung in Berlin. Helene Lange hat entscheidend dazu beigetragen, Frauen bürgerlicher Schichten das Studium in Deutschland zu ermöglichen und ihnen Berufsmöglichkeiten zu eröffnen.

Den Lebenserinnerungen läßt sich – trotz aller Verschlossenheit in “Gefühlsdingen” – entnehmen, wie sehr Helene Lange, geboren am 9. April 1848 in einem mittelständisch-kaufmännischen Elternhaus in Oldenburg, als kleines sechsjähriges Mädchen die verstorbene Mutter vermißt hat. Diese Sehnsucht nach der Mutter mag sich in ihren Auffassungen über die Wesensverschiedenheit der Geschlechter niedergeschlagen haben: Mütterlichkeit ist für sie die Wesensbestimmung der Frau, auch der kinderlosen. Als Ziel schwebt ihr vor, die männlich geprägte Welt mit all ihren Fehlentwicklungen durch den weiblichen Kultureinfluß zu verbessern. Sie leistet allerdings damit der Gefahr Vorschub, Frauen auf Ehe und Familie oder auf die typisch weiblichen Lehr- und Sozialberufe zu beschränken.
Die Betonung der Mütterlichkeit ist denn auch von der zweiten Frauenbewegung vielfach kritisiert worden. Unbestritten gilt Helene Lange aber als die bedeutendste Repräsentantin des gemäßigten Flügels der deutschen Frauenbewegung. Von 1894 bis 1905 war sie Vorstandsmitglied des Bundes deutscher Frauenvereine und Vorsitzende des Allgemeinen deutschen Frauenvereins. Helene Lange litt an einer Augenkrankheit und hätte ohne die Hilfe Gertrud Bäumers (1873-1954) nicht weiterarbeiten können. Sie wurden Lebensgefährtinnen und gaben gemeinsam das fünfbändige Handbuch der Frauenbewegung, ein Standardwerk über die erste deutsche Frauenbewegung, und die Zeitschrift “Die Frau” (1893ff) heraus. Helene Lange starb im Alter von 82 Jahren am 13. Mai 1930.

Frauen Biografien historisch: Helene Weigel

geboren am 12. Mai 1900 in Wien / gestorben am 6. Mai 1971 in Berlin
österreichisch-deutsche Schauspielerin und Theaterintendantin; zweite Frau von Bert Brecht

110. Geburtstag am 12. Mai 2010

“Kleine Gestalt - große Kämpferin”, so charakterisierte und stilisierte Bert Brecht die Schauspielerin und spätere Theaterintendantin Helene Weigel, das “Helletier”, wie er seine (zweite) Frau zu Beginn ihrer Beziehung nannte. Die Weigel war Wienerin und stammte aus einer relativ wohlhabenden jüdischen Familie, die ihren früh geäußerten und mit Festigkeit verfolgten Wunsch, Schauspielerin zu werden, zunächst nicht unterstützte. Ihr starkes und eigenwilliges Talent verschaffte sich jedoch rasch Anerkennung. Nach dem Abitur und einem Jahr Schauspielunterricht in Wien wurde sie 1919 nach Frankfurt am Main engagiert, wo sie als Marie in Büchners Woyzeck debutierte und “aufhorchen ließ”. 1922 ging sie ans Staatstheater Berlin und spielte dann bis 1933 erfolgreich an dieser und anderen großen Bühnen der Hauptstadt, wie dem Deutschen Theater und der Volksbühne. Zunehmend trat sie auch unter der Regie und in Stücken von Brecht auf, den sie 1923 kennenlernte und und mit dem sie sich kurz darauf, wie sie sagte, “zusammenschmiß”. 1924 wurde der Sohn Stefan, 1930 die Tochter Barbara geboren, dazwischen, 1929, heiratete sie Brecht. Die Weigel sorgte, solange sie konnte, selbst finanziell für sich und ihre Kinder und wohnte bis 1930 getrennt von Brecht, damit er ungestört arbeiten könnte. Für die Schauspielerin Weigel führte die Zusammenarbeit zunächst zur Krise, 1932 gelang ihr jedoch mit der Figur der Pelagea Wlassowa in Brechts Mutter der große Durchbruch zu jener Art des gestisch knappen und expressiven, alle Mittel sparsam und durchdacht einsetzenden Spiels, das Brecht und andere immer wieder als vorbildlich beschreiben sollten.
Die Machtergreifung Hitlers brachte aber zunachst 15 harte Jahre der Emigration, die sie in die Schweiz, nach Dänemark, Schweden, Finnland, durch die Sowjetunion und in die USA führten und ihr trotz größter Bemühungen so gut wie keine Möglichkeit boten, als Schauspielerin zu arbeiten. Es blieb nur das Training der Stimme und die Rolle der Hausfrau, Mutter und tüchtigen, zuverlässigen Partnerin eines anspruchsvollen Künstlers und alles andere als treuen Mannes. Weigel über Brecht zur Tochter Barbara: “Dein Vater war ein sehr treuer Mensch. Leider zu zu vielen.” Und über die Aufgabe der Frau: “Erhaltung der Familie auf Biegen und Brechen”.
Das Nachkriegsdebüt - die 48jährige spielt Antigone - findet aus Vorsicht in einem kleinen Theater in Chur in der Schweiz statt. Erst der Erfolg hier führt zum großen Einstieg in Berlin Ost als “Mutter Courage” in Brechts Inszenierung am Deutschen Theater. Kurz darauf bekommt das Paar die Zusage zum eigenen, dem Berliner Ensemble. Er wird künstlerischer Leiter, sie Intendantin und bleibt es nach Brechts Tod 1956 bis zu ihrem Lebensende 15 Jahre später. Daneben spielt sie bis zuletzt selbst; ihre drei größten Rollen sind die “Mutter” Brechts, die Wlassowa, Carrar und Fierling. Auf erfolgreichen Tourneen macht sie das Berliner Ensemble und Brechts Stücke in ganz Europa bekannt. Nach seinem Tod hält sie sein Erbe mit fester Hand zusammen, es ist auch ihr eigenes.

"Generation, Sozialisation und Geschlecht - Zum Selbstverständnis berufstätiger Mütter und die Veränderung für das Rollenbild der Väter in den letzten 20 Jahren im Ost-West-Vergleich"

Donnerstag, 03. Juni 2010, Beginn 19 Uhr
Salongespräch - "Generation, Sozialisation und Geschlecht - Zum Selbstverständnis berufstätiger Mütter und die Veränderung für das Rollenbild der Väter in den letzten 20 Jahren im Ost-West-Vergleich"
Der Verband berufstätiger Mütter e.V. (VBM), 1990 in Köln "am Küchentisch" gegründet, feiert sein 20jähriges Bestehen mit einem abendlichen Salongespräch.
Heide Oestreich diskutiert mit folgenden TeilnehmerInnen: mit Business-Coach und Wirtschaftsberaterin Heli Ihlefeld-Bolesch, die für ihren beispielhaften Einsatz für die Chancengleichheit von Frauen und Männer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, mit Microsoft-Managerin Anke Domscheit, die sich in Frauennetzwerken engagiert, der Journalistin Lisa Ortgies, bekannt unter anderem als Moderatorin der WDR-Sendung "Frau TV", sowie Buchautor Dr. Thomas Gesterkamp ("Die neuen Väter zwischen Kind und Karriere"), mit Alice Hohn, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), und mit dem Politologen Eberhard Schäfer, der das Berliner Papa Instituts leitet.
Veranstaltungsort: GLS Campus Berlin
Kastanienallee 82
10435 Berlin
Anmeldung unter: info@vbm-online.de
Weitere Infos unter http://www.vbm-online.de/

"Wenn die Seele hungert - Magersucht und Bulimie verstehen und behandeln"

Dienstag, 18. Mai 2010, 18:30 Uhr
Vortrag - "Wenn die Seele hungert - Magersucht und Bulimie verstehen und behandeln" von Dr. Harriet Salbach-Andrae (Charité Berlin)
Schlanksein macht glücklich - das glauben zumindest die Magermodels und so genannten Zero Size-Stars wie Victoria Beckham, Nicole Richie & Co. Nicht nur weibliche Teenager, sondern auch immer mehr junge Männer versuchen, sich diesem durch die Medien forcierten schlanken Schönheitsideal anzunähern. Doch was als harmlose Diät beginnt, kann zu einer Sucht werden. In ihrem Vortrag geht Dr. Salbach-Andrae auf die Entstehungsbedingungen und Symptome von Magersucht und Bulimie ein, welche sie anhand von Fallbeispielen veranschaulicht. Anschließend werden Behandlungsmöglichkeiten dieser beiden psychischen Erkrankungen aufgezeigt. Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung "kochen, essen, reden - satt?", die noch bis zum 29. August 2010 das Essen als soziales und kommunikatives Ereignis beleuchtet.
Veranstaltungsort: Museum für Kommunikation Berlin
Leipziger Straße 16
10117 Berlin
Fon.: 030 - 202 94 0
Eintritt frei
Weitere Infos unter: www.museumsstiftung.de, www.mfk-berlin.de/ausstellung/info/satt-kochen-essen-reden-kopie-1.html

Zwischen Alltag und Zielen / Frauenplenum der Partei DIE LINKE am Freitag

Eine Einladung zum Frauenplenum der Partei

Von Vera Vordenbäumen

Am 26. März standen sie wieder auf Straßen und Plätzen: die Frauen und Männer mit den roten Taschen. Zum dritten Mal wurde in Deutschland mit dem »Equal Pay Day« darauf hingewiesen, wie ungleich immer noch die Einkommen von Männern und Frauen in Deutschland sind. Bis zu diesem 26. März mussten Frauen in der Bundesrepublik arbeiten, um auf den gleichen Durchschnittsverdienst zu kommen, den die Männer im Jahr 2009 erhielten. Der Gender Pay Gap, also der prozentuale Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Frauen und Männern, blieb damit wie bereits in den Vorjahren konstant bei 23 Prozent. Im europäischen Vergleich rangiert Deutschland damit an siebtletzter Stelle. Getragen wird der Protest vom Deutschen Frauenrat, Gewerkschaften, Parteien – die LINKE war aktiv dabei, aber auch Abgesandte vom Bundesministerium für Familie und Senioren, Frauen und Jugend und von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).

Bei aller Freude darüber, dass die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen zunehmend in das gesellschaftliche Bewusstsein rückt, stellt sich mir doch die Frage nach der Verantwortung von Bundesministerium und Arbeitgeberverbänden. Während DIE LINKE seit Jahren ein Gleichstellungsgesetz für die private Wirtschaft fordert, lehnt die schwarz-gelbe Bundesregierung dies nach wie vor kategorisch ab; sie setzt weiterhin auf die, wie die Zahlen beweisen, fruchtlose Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft. Wer wenn nicht Unternehmen und Arbeitgeber könnte mit einer geänderten Lohnpolitik den Missstand der Entgeltungleichheit beseitigen? Die Unterstützung der Proteste gegen diese Diskriminierung durch Bundesministerium und BDA ähnelt mir denn auch eher dem Werfen von Nebelkerzen zur Verschleierung eigener Handlungsmöglichkeiten denn einem ernsthaften Interesse an einer Änderung der Situation.

Am 22. April 2010 werden Schülerinnen zum zehnten Mal von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Handwerksbetrieben zum »Mädchen-Zukunftstag« oder »Girls Day« eingeladen. Unter der Schirmherrschaft von Angela Merkel wird dazu auf der offiziellen Website des Girls Day erklärt: »Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für ›typisch weibliche‹ Berufsfelder oder Studienfächer. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs.«

Um nicht missverstanden zu werden, ich finde es hervorragend, wenn Rollenklischees angegriffen und überwunden werden sollen. Allerdings finde ich es bezeichnend, mit welcher Deutlichkeit diese Emanzipation auf das Interesse der Wirtschaft zurückgeführt wird, die Ressource der »Bildungsgewinnerinnen« nicht ungenutzt zu lassen.

DIE LINKE beteiligt seit Jahren am »Girls Day«. Auf regionaler, Landes- und Bundebene laden wir Schülerinnen ein, die politische Arbeit in Parlamenten und Partei kennenzulernen. Dies ist ausgesprochen sinnvoll und notwendig, da auch die Politik landläufig immer noch als Männerdomäne gilt. Besonders schwer tun sich Mädchen und Frauen mit der politischen Betätigung in einer Partei. Welche Ursachen das zögerliche Engagement von Frauen in Parteien hat, ist wenig untersucht. Wissenschaftlerinnen weisen darauf hin, dass es nach wie vor keine umfassende Untersuchung in der Parteien- und Partizipationsforschung zur Beteiligung von Frauen in den deutschen Parteien gibt.

DIE LINKE ist bei allen im Bundestag vertretenen Parteien immer noch die Partei mit dem höchsten Frauenanteil. Dies ist allerdings kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen. Wir wissen, dass weniger Frauen als Männer Mitglied der Partei sind, dass weniger Frauen als Männer neu in DIE LINKE eintreten, und wir wissen auch, dass wir bei allen Wahlen weniger Wählerinnen als Wähler haben. Dieser Zustand erstaunt uns oft selbst am meisten, da wir ja eine feministische Partei sein wollen, wir in unserer Satzung eine 50prozentige Mindestquotierung festgeschrieben haben und auf allen Ebenen kompetente Genossinnen engagiert politisch arbeiten. Aus den Berichten und der Kritik vieler Genossinnen ergibt sich das Bild, dass der politische Alltag häufig einen beachtlichen Gegensatz zu unseren selbst formulierten Zielen darstellt.

Auf dem Frauenplenum des kommenden Parteitages in Rostock – am 14. Mai, in der Stadthalle Rostock, Saal 2, 17 bis 20 Uhr – wollen wir daher den Entwurf eines »Konzepts zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in der LINKEN« diskutieren. Das Konzept nimmt eine Bestandsaufnahme vor, wie hoch der Frauenanteil in den einzelnen Gliederungen ist, wie es um die Einhaltung der Mindestquotierung von der Kreis- bis zur Bundesebene bestellt ist, ob bei der LINKEN als Arbeitgeber eine Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen besteht. Formuliert werden Ziele auf dem Weg einer geschlechtergerechten Beteiligung an der Politik der LINKEN und konkrete Maßnahmen, dies zu erreichen. Wesentlich sind auch eine diskriminierungsfreie Arbeits- und Kommunikationskultur sowie eine Veränderung der männlich dominierten Versammlungsrituale. Wir stellen uns die Frage, was müssen wir ändern, damit mehr Frauen davon überzeugt werden, eine Beteiligung bei der LINKEN nutzt ihren Interessen.

Seit Bestehen der Partei DIE LINKE diskutieren wir über eine neue Frauenstruktur der LINKEN. Auf dem Frauenplenum wird über den Stand dieser Debatte berichtet. Die Gemeinsamkeiten, die bislang erreicht werden konnten, die offenen Fragen, die noch geklärt werden müssen, sollen dargestellt werden. Es soll ein politischer Raum der Vernetzung von Frauen in und bei der LINKEN geschaffen werden. Ein Ort, welcher der Entwicklung feministischer Politikansätze ebenso dient wie der Durchsetzung von Gleichstellungspolitiken oder der Sensibilisierung für Genderspezifika.

Auf dem Parteitag in Rostock besteht zum ersten Mal die Möglichkeit, eine geschlechterquotierte Führung der Partei dauerhaft in der Satzung zu verankern. Auch die Geschäftsführung der Partei soll während der nächsten Amtsperiode gemeinsam von einer Frau und einem Mann übernommen werden. Gesine Lötzsch und Caren Lay werden sich als Kandidatinnen für diese Ämter der Diskussion auf dem Frauenplenum stellen.

Ich bin optimistisch, dass wir mit dem Parteitag im Mai weitere Frauen für ein politisches Engagement in der LINKEN interessieren können, und möchte alle Frauen einladen sich, am Frauenplenum zu beteiligen.

Vera Vordenbäumen ist Bundesfrauenreferentin.

vera.vordenbaeumen@die-linke.de
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Mittwoch, 12. Mai 2010

Berlin-Rheinsberger-Kompositionspreis 2010 ausgeschrieben

Im Rahmen des Berliner Künstlerinnenprogramms vergibt die Berliner Kulturverwaltung in Kooperation mit der Musikakademie Rheinsberg zum 5. Mal den mit 10.000,-- Euro dotierten Berlin-Rheinsberger-Kompositionspreis.

Mit der Vergabe des Preises ist die Intention verbunden, sowohl das bisherige Werk einer Komponistin auszuzeichnen, als auch deren weiteres künstlerische Schaffen zu unterstützen. Die Auszeichnung beinhaltet einen zweimonatigen Arbeitsaufenthalt an der Bundes- und Landesmusikakademie Rheinsberg, während dessen geplante Kompositionen ausgearbeitet und die vielfältigen Möglichkeiten des Kontakts und künstlerischen Austauschs in der Musikakademie genutzt werden sollen. Die Uraufführung einer Komposition sowohl in Rheinsberg als auch in Berlin sind vorgesehen.

Antragstellerinnen müssen ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Berlin haben, im Bereich der zeitgenössischen Komposition wirken und mit ihrer Arbeit bereits in der Öffentlichkeit hervorgetreten sein.

Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige Jury.

Die Auslobung des Preises verfolgt das Ziel, professionell arbeitende Komponistinnen zu fördern, ihren Werken eine größere Öffentlichkeit zu verschaffen und damit zum Abbau der Unterrepräsentanz von Komponistinnen im Musikleben beizutragen.

Abgabeschluss ist der 30. Juni 2010 (es gilt nicht der Poststempel).

Antragsformulare können in der Berliner Kulturverwaltung abgeholt werden oder sind im Internet unter www.kultur.berlin.de

herunter zu laden.

Kontakt/weitere Informationen:
Karin Hofmann (Tel. 90228-441) – Künstlerinnenförderung –
Brunnenstr. 188-190, Zimmer 4/E/8, 10119 Berlin (Dienstag bis Freitag)
Mitteilung vom: 12.05.2010, 08:45 Uhr
Rückfragen: Karin Hofmann
Telefon: 90 228 441

Montag, 10. Mai 2010

Studie Frauen machen neue Länder von 2009

http://www.frauenmachenneuelaender.de/images/pdf/studie_lang_21.12.2009.pdf

Historische Frauen: Victoria Woodhull

Die Frauenrechtlerin Victoria Woodhull wurde heute vor 138 Jahren von  der Equal Rights Party als erste Frau für das Amt des US-Präsidenten vorgeschlagen, obwohl Frauen noch nicht das aktive Wahlrecht in den Vereinigten Staaten besitzen. Ihre Gegner schmähen daraufhin die Kandidatin als Mrs. Satan. Sie war eine US-amerikanische Journalistin, Finanzmaklerin, Spiritistin und eine der bekanntesten Frauenrechtlerinnen des 19. Jahrhundert. Victoria Claflin war eines von zehn Kindern mittelloser Eltern und arbeitete schon im Kindesalter als Spiritistin und Hellseherin. Sie heiratete als 15-Jährige den Arzt Canning Woodhull. Da ihr Mann Alkoholiker war, sorgte sie weiterhin für den Unterhalt ihrer Familie als Schauspielerin. Später siedelte sie nach England über und gab dort gemeinsam mit ihrer Tochter die Zeitschrift "Humanitarian" heraus. 1883 heiratete sie in dritter Ehe den Banker Martin. Nach Martins Tod lebte sie auf dessen Landgut, wo sie eine Art Frauenzentrum eröffnete.

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Sonntag, 9. Mai 2010

Frauen ernähren immer häufiger die Familie

Die Analysen der Hans-Böckler-Stiftung zeigen, dass das Modell des männlichen Familienernährers in den letzten 15 Jahren deutlich an Boden verloren hat. Im Gegenzug ist die Bedeutung der Erwerbstätigkeit und auch des Einkommens von Frauen gestiegen. Das gilt vor allem für die alten Bundesländer. In Ostdeutschland ist - aufgrund ihrer stärkeren Berufstätigkeit - der höhere Beitrag von Frauen zum Familieneinkommen schon längere Zeit Realität. Zwar ist in Deutschland noch immer in 48 Prozent der Haushalte, in denen Frauen leben, der Mann der Familienernährer. Doch in fast einem Fünftel aller Erwerbshaushalte, in denen Frauen mit Kindern leben - ob mit oder ohne Partner, erwirtschaften Frauen das Haupteinkommen. Nimmt man noch jene Haushalte hinzu, in denen Frauen in etwa gleichem Maße zum gemeinsamen Haushaltseinkommen beitragen, dann leisten in 41 Prozent der Haushalte, Frauen einen substanziellen Beitrag zum Familieneinkommen oder erwirtschaften es allein. „Das heißt, jede zweite Frau lebt heute bereits nicht mehr vom Einkommen ihres (Ehe)Partners und ist keine „Zuverdienerin“, betont Projektleiterin Christina Klenner vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Böckler-Stiftung.

Allerdings sei das Modell der weiblichen Familienernährerin in den meisten Fällen nicht das Ergebnis einer bewussten Entscheidung, so Klenner mit Verweis auf eine Umfrage von Sinus Sociovision. Demnach wünscht sich etwa die Hälfte aller Befragten, im männlichen Ernährermodell zu leben. Ein Drittel strebt eine egalitäre Partnerschaft an, während die Konstellation der weiblichen Familienernährerin nur von zwei Prozent begrüßt wird. Dass Frauen die Hauptverantwortung für den Einkommenserwerb übernehmen, liegt in erster Linie daran, dass sie allein erziehend sind oder der Partner ein zu geringes Einkommen hat oder arbeitslos ist. Christina Klenner vermutet, dass die steigende Arbeitslosigkeit bei Männern in der Industrie in Folge der Wirtschaftskrise den Trend zur Familienernährerin noch verstärken wird. Im Unterschied zu Haushalten mit männlichem Familienernährer sind Haushalte, in denen Frauen das Haupteinkommens erwirtschaften, überdurchschnittlich häufig im unteren Bereich der Einkommensskala zu finden. Für die Politik werfe das neue Fragen auf, wenn Frauen als Familienernährerinnen ihre oft benachteiligte Position am Arbeitsmarkt direkt an ihre (Ehe)Partner und Kinder weitergeben, so Klenner. Im noch laufenden qualitativen Teil des Forschungsprojekts soll untersucht werden, ob sich mit dem Status als Familienernährerin auch andere Geschlechterarrangements entwickeln. Weitere Informationen:

Klenner, Christina (2009): Die Frau als Familienernährerin, in: DGB Infobrief „Frau geht vor“, Dezember 2009.

Achtung: heute Einsendeschluss für Vorschläge Unternehmerinnenpreis Berlin

Wettbewerb „Berliner Unternehmerin des Jahres 2010/2011“


Mit der Ausschreibung des Wettbewerbs und der Verleihung des Titels „Berliner Unternehmerin des Jahres“ würdigt das Land Berlin nun zum vierten Mal herausragende Leistungen von Unternehmerinnen aus der Hauptstadt. Ausgewählt von einer unabhängigen Expertenjury besticht die „Berliner Unternehmerin des Jahres“ nicht nur durch ihren wirtschaftlichen Erfolg, sondern zudem durch ihre innovative Geschäftsidee, ihre visionäre Unternehmensphilosophie und ihre sozialen Konzepte in der Personalpolitik – kurzum, sie ist eine Bereicherung für die Berliner Wirtschaft mit Vorbildcharakter für selbstständige Frauen.

Wir suchen Sie!

_Sie haben eine innovative Geschäftsidee und vertreten eine mutige Unternehmensphilosophie?

_Sie setzen auf zukunftsweisende Produkte und Dienstleistungen?

_Sie sind wirtschaftlich erfolgreich und entwickeln sich stetig weiter?

_Eine soziale Personalpolitik und moderne Arbeits- und Organisationsformen gehören zu Ihrem unternehmerischen Selbstverständnis?

Dann sind Sie vielleicht unsere „Berliner Unternehmerin 2010/2011“!

Bewerben Sie sich bis zum 10.05.2010, 12:00 Uhr!

Oder kennen Sie eine erfolgreiche Berliner Unternehmerin?

Dann schlagen Sie sie vor!
Teilnahmebedingungen
Bewerben können sich alle Unternehmerinnen, deren Firmenhauptsitz sich im Land Berlin befindet, die mindestens 50 Prozent der Firmenanteile besitzen und die länger als drei Jahre am Markt tätig sind. Die Bewerbungsfrist endet am 10.05.2010, 12:00 Uhr! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Bewerbungsbogen

Bitte drucken und füllen Sie den folgenden Bewerbungsbogen (→ PDF-Formular) aus.
Den komplett ausgefüllten Bewerbungsbogen und die erforderlichen Anlagen senden Sie bitte postalisch oder per Fax an:
ariadne an der spree GmbH
Unternehmerin des Jahres
Torstraße 107
10119 Berlin
Tel.: 030-259 259 27
Fax: 030-259 259 99
Auswahl der Nominierten und Preisvergabe

Aus allen bis zum 10. Mai 2010 eingegangenen Bewerbungen wird eine Jury drei Nominierte auswählen. Die Prämierung der „Berliner Unternehmerin des Jahres 2010/2011“ erfolgt am 19. Juni 2010 im Rahmen des 5. Berliner Unternehmerinnentages im Ludwig Erhard Haus.

Tagungstipp Kapitalismus dot com 29. Mai in Berlin

Digitale Produktionsverhältnisse und politische Perspektiven.Die Entwicklung von Technologien ist wesentlicher Bestandteil kapitalistischer Reproduktion. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird die kapitalistische Dynamik durch digitale Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt. Von der „Wissens- und Informationsgesellschaft“ ist die Rede, von der „Digitalen Revolution“, dem „Information Super Highway“ oder dem „Cyberspace“. Die neuen Technologien durchdringen alle Sphären bürgerlicher Gesellschaft wie Kapital, Eigentum, Arbeit, Staat, Recht und Öffentlichkeit. Diese waren zwar in der Geschichte der Linken immer wieder Gegenstand politischer Kritik und Praxis, vor dem Hintergrund der „digitalisierten“ gesellschaftlichen Realität stellt sich jedoch die Frage einer angemessenen Situationsanalyse und Ausrichtung emanzipativer Politik neu. Entsprechend sollen auf der Tagung folgende Fragen diskutiert werden: Wie funktioniert Ausbeutung und Herrschaft im „digitalisierten“ Kapitalismus? Welche gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, Kräfteverhältnisse und Widerstandspotentiale entstehen? Welche Debatten werden darum geführt und wie könnte linke Intervention aussehen?

Programm10 Uhr – 11 Uhr Begrüßung und Key-NoteDie globale WissensökonomieUrsula Huws, International Labour Studies, London11.15 bis 13 UhrKonflikte um Arbeit und Eigentum im „digitalen“ KapitalismusAndrea Baukrowitz, Volkswirtin, Frankfurt am MainNadine Müller, Sozialwissenschaftlerin, BerlinStefan Meretz, Informatiker, Keimform.de, BerlinModeration: Sabine Nuss, Rosa-Luxemburg-Stiftung13 bis 14 Uhr Mittagessen14 bis 15.30 UhrRegieren und Regiert werden 2.0Christoph Engemann, Medienwissenschaftler, Bauhaus-Universität WeimarBoris Traue, Soziologe, Goldsmith College, LondonAlbrecht Maurer, Referent für Innenpolitik, Bundestagsfraktion DIE LINKEModeration: Lars Bretthauer, Politologe, reflect – Assoziation für politische Bildung und Gesellschaftsforschung15.30 bis 16 Uhr Kaffee16 bis 17.30 UhrLinke Intervention und DigitalisierungNorbert Schepers, AG Digitale Demokratie und Rosa-Luxemburg-StiftungSusanne Lang, Psychologin, Redakteurin bei „Verbraucher sicher online“Constanze Kurz, Chaos Computer ClubTobias Schulze, Referent für Wissenschaft und Technologie, Bundestagsfraktion DIE LINKEModeration: Katharina Weise, Rosa-Luxemburg-StiftungDigitale Produktionsverhältnisse und politische Perspektiven

Die Entwicklung von Technologien ist wesentlicher Bestandteil kapitalistischer Reproduktion. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird die kapitalistische Dynamik durch digitale Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt. Von der „Wissens- und Informationsgesellschaft“ ist die Rede, von der „Digitalen Revolution“, dem „Information Super Highway“ oder dem „Cyberspace“. Die neuen Technologien durchdringen alle Sphären bürgerlicher Gesellschaft wie Kapital, Eigentum, Arbeit, Staat, Recht und Öffentlichkeit. Diese waren zwar in der Geschichte der Linken immer wieder Gegenstand politischer Kritik und Praxis, vor dem Hintergrund der „digitalisierten“ gesellschaftlichen Realität stellt sich jedoch die Frage einer angemessenen Situationsanalyse und Ausrichtung emanzipativer Politik neu. Entsprechend sollen auf der Tagung folgende Fragen diskutiert werden: Wie funktioniert Ausbeutung und Herrschaft im „digitalisierten“ Kapitalismus? Welche gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, Kräfteverhältnisse und Widerstandspotentiale entstehen? Welche Debatten werden darum geführt und wie könnte linke Intervention aussehen?

Der 25. Prix Veuve Clicquot für die Unternehmerin des Jahres wurde an Alexandra Knauer verliehen.

Die Preisträgerin ist geschäftsführende Gesellschafterin der Firma Knauer GmbH. Die Firma enttwickelt Analysesysteme zur Qualitätskontrolle in Pharmazie, Medizin und Umweltschutz und beschäftigt 72 Angestellte. Alexandra Knauer konnte sich gegenüber den Finalistinnen Elisabeth Hintermann und Maximiliana Pangerl, geschäftsführende Gesellschafterinnen der Mühldorfer GmbH & Co.KG und Nelly Kostadinova, Gründerin und Geschäftsführerin der Lingua-World GmbH durchsetzen. Die elfköpfige Jury aus Politik und Wirtschaft würdigt mit dem Preis Alexandra Knauers innovative Maßnahmen in der Personalpolitik. Knauer hat zahlreiche Maßnahmen durchgesetzt, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Des Weiteren erhöhte sie die freiwilligen Sozialleistungen im Betrieb: Die MitarbeiterInnen erhalten eine arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente, eine Familienprämie und werden am Gewinn beteiligt.
Der Prix Veuve Clicquot ist eine Hommage an die Firmengründerin und Geschäftsfrau Nicole-Barbe Clicquot-Ponsardin, die im Jahr 1805 das Champagnerhaus Veuve Clicquot übernahm und es mit der Devise "Une seule qualité - la toute première" zu internationaler Bedeutung führte.


Der Preis wurde 1972 anlässlich des 200 jährigen Firmenjubiläums des Champagnerhauses Veuve Clicquot Ponsardin ausgelobt und ehrt seitdem Unternehmerinnen, die sich durch besonderen Unternehmungsgeist, Mut und Effizienz auszeichnen. Alexandra Knauer ist Mutter von zwei Kindern und damit selbst Vorbild für die Vereinbarkeit von Führungsverantwortung und Familie. Darüber hinaus ist Alexandra Knauer aktiv im IHK-Ausschuss für Wirtschaftspolitik und Schirmherrin des regionalen Netzwerks "Connecting Women" . Die studierte Betriebswirtin, die als Unternehmensberaterin gearbeitet hat, begann im Jahr 1994 in der elterlichen Firma, als diese in den roten Zahlen steckte. Knauer veränderte die Strukturen grundlegend. Mit Zielstrebigkeit und Enthusiasmus meisterte Knauer diverse Durststrecken, etwa, als einer ihrer größten Kunden von einem Mitbewerber übernommen wurde und als Abnehmer ausfiel. Oder als eine neue Modellreihe nicht rechzeitig fertig wurde. Ihr Unternehmen wächst kontinuierlich und wirft zunehmend gute Gewinne ab. Die Produktion wird ausgebaut, und es entstehen durchschnittlich sieben neue Arbeitsplätze pro Jahr. Der Umsatz ihres Unternehmens wächst auf derzeit 17 Millionen Euro.

In der deutschen Wirtschaft sind immer mehr, jedoch nicht genug, weibliche Führungskräfte anzutreffen. Frauen führen ihre Unternehmen mit Kreativität, Wissen, Leistung und Durchsetzungsvermögen und füllen Managementpositionen erfolgreich und richtungsweisend aus. Dennoch sind die aktuellen Zahlen alles andere als zufriedenstellend. Noch immer liegen in der Bundesrepublik die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen, seit Jahren nahezu unverändert, bei 23 Prozent. Deutschland bildet damit eines der Schlusslichter in der Europäischen Union, in der Frauen nach den jüngsten Statistiken im Durchschnitt 17 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Der Preis ist nicht monetär dotiert, er bietet eine Plattform für neue Kontakte zum Markt, zu den Medien, zu PolitikerInnen, MeinungsbildnerInnen, potentiellen MitarbeiterInnen und der breiteren Öffentlichkeit.

Die Preisträgerin nimmt am jährlich stattfindenden internationalen Workshop in Reims, dem Stammsitz des Hauses Veuve Clicquot, teil, wo sich Gewinnerinnen aus allen Ländern zum privaten und beruflichen Austausch treffen. Ziel dieser Reise, anderer "Ehemaligen - Treffen" sowie der internationalen Website ist der Aufbau eines branchen- und landesgrenzenübergreifenden Netzwerks. Neben diesem pragmatischen Nutzen wird jeder "Unternehmerin des Jahres" ein Rebstock auf dem "La Grande Dame" Weinberg gewidmet, sie wird in den "Circle des Amis de la Veuve" aufgenommen und bekommt zeitlebens zu ihrem Geburtstag eine Flasche Champagne Veuve Clicquot überreicht.

Ausschreibung: Förderpreis für WissenschaftlerInnen

Der Olaf-Triebenstein-Preis wird seit 1998 alle zwei Jahre verliehen. Der Förderpreis zeichnet Arbeiten von StudentInnen, WissenschaftlerInnen oder WissenschaftsjournalistInnen zu einem jeweils wechselnden Themenkreis aus, die für die Arbeit der Stiftung Warentest besonders förderlich sind.

Die internationale Finanzkrise ist das Thema des aktuellen Olaf-Triebenstein-Förderpreises 2010. Arbeiten, die sich mit den Folgen der Krise für die VerbraucherInnen beschäftigen, können ab sofort bis zum 30. Juni 2010 bei der Stiftung Warentest eingereicht werden. Der Förderpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und kann auf höchstens drei PreisträgerInnen verteilt werden. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury. Im Herbst 2008 hat die größte Finanzkrise seit 50 Jahren Banken und Börsen erschüttert. Geldhäuser wurden verstaatlicht oder gingen pleite, Vermögen gingen verloren. Welche Auswirkungen und Folgen hat die Krise für die VerbraucherInnen? Neben betriebs- oder volkswirtschaftlichen Studien können auch politologische oder soziologische Ansätze für die Bearbeitung des Themas genutzt werden.


Mit dem Thema "Die Finanzkrise und ihre Folgen für die Verbraucher" fördert die Stiftung Warentest wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit der Krise auseinandersetzen. Die Arbeiten sollen die Tätigkeit der Stiftung Warentest in innovativer Weise fördern, müssen in deutscher Sprache geschrieben und möglichst bereits veröffentlicht sein. Die Veröffentlichung darf zum Zeitpunkt der Einreichung nicht mehr als drei Jahre zurückliegen.

Neben wirtschaftswissenschaftlichen Studien können auch Arbeiten anderer Fachbereiche eingereicht werden. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um Bachelor-, Master-, Diplom- und Magisterarbeiten oder Dissertationen handelt. Journalistische Arbeiten sind ebenfalls willkommen. Die Auszeichnung der PreisträgerInnen findet voraussichtlich im Dezember 2010 in Berlin statt. Der "Olaf-Triebenstein-Förderpreis wird in diesem Jahr bereits zum achten Mal ausgeschrieben. Stifter und Namensgeber des Preises ist der erste Geschäftsführer der Stiftung Warentest, Olaf Triebenstein. Weitere Informationen über die Teilnahme und den Ablauf des Wettbewerbes finden Sie unter: www.test.de/olaf-triebenstein-preis

Konzept zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in der LINKEN

DIE LINKE will die die strukturelle Diskriminierung von Frauen aufheben und streitet für die tatsächliche Herstellung der Geschlechtergerechtigkeit in Politik und Gesellschaft. Ihren emanzipatorischen Gesellschaftsanspruch will die LINKE auch für sich selbst umsetzen. DIE LINKE soll für Frauen eine Partei sein, in der sie Politik machen und ihre Interessen vertreten können. DIE LINKE möchte mit gutem Beispiel voran gehen und die politischen Forderungen innerparteilich umsetzen. Dazu wurde auf Beschluss des Parteivorstandes ein Konzept zur Herstellung der Geschlechtergerechtigkeit in der LINKEN entworfen und zur Diskussion gestellt.

Entwurf vom 31. März 2010 auf der Grundlage der Diskussion auf der Frauenarbeitstagung in Bielefeld

http://die-linke.de/politik/frauen/konzept_zur_herstellung_von_geschlechtergerechtigkeit_in_der_linken/

Freitag, 7. Mai 2010

Neue Broschüre Weiterbildung für Frauen in Berlin erschienen

Liebe Leserinnen, Sie halten eine Broschüre in der Hand, mit der Sie sich beruflich neu orientieren können. Möglicherweise sind Sie derzeit erwerbstätig, aber unzufrieden mit der aktuellen beruflichen Lebenssituation.  Oder Sie gehören zu den Frauen, die zur Zeit erwerbslos sind und nicht wissen, wie der zukünftige Bildungsweg aussehen könnte. Gerade bei Frauen sind die beruflichen und familiären Anforderungen gestiegen und die bildungsrelevanten Wege manchmal kompliziert.


Lange Pausen von der Erwerbstätigkeit aufgrund von Betreuungs-und Erziehungsaufgaben sind nicht selten. Frauen treffen häufiger Berufswahlentscheidungen, in denen sie auch langfristig weniger Aufstiegschancen erhalten und damit in sogenannten Sackgassen stecken. Auf der anderen Seite wird es zunehmend schwieriger, im Erwerbsleben Fuß zu fassen, da die Anforderungen an die einzelnen Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer steigen. Flexibilität und Mobilität sind gefragt und es wird von Frauen und Männern erwartet, dass sie möglichst gut qualifiziert sind. Wir leben in einer Wissens- und Informationsgesellschaft, in der einmal erworbenes Wissen immer schneller veraltet. Es wird erwartet, dass wir ständig dazu lernen, nicht stehen bleiben. Mein Anliegen ist es, Frauen darin zu unterstützen, bewusst eigene berufliche Entscheidungen für ihre Lebensplanung zu treffen und aktiv die bereitstehenden vielfältigen Informationsangebote und Beratungshilfen unserer zertifizierten Weiterbildungseinrichtungen für Frauen zu nutzen. Für Ihre berufliche Zukunft wünsche ich Ihnen viel Erfolg!


Almuth Nehring-Venus

Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Technologie und Frauen
 
http://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-frauen/weiterbildung.pdf?start&ts=1273140157&file=weiterbildung.pdf

Rede von Harald Wolf zur Tagung der Senatsverwaltung für Frauen "Frauen in die Aufsichtsräte" im April 2010

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich begrüße Sie herzlich auf unserer heutigen Veranstaltung „Mehr Frauen in die Aufsichtsräte – effektive Wege zum Ziel“. Ich freue mich sehr, dass Sie so zahlreich erschienen sind. Sie sind Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft, sowohl aus Unternehmen der Privatwirtschaft sowie aus Berliner Landesunternehmen. Sie kommen aus der Legislative und der Verwaltung. Sie kommen aus Verbänden, politischen Stiftungen und aus der Wissenschaft. Ich denke, dass ist eine hervorragende Mischung, wenn wir heute gemeinsam aufzeigen wollen, wie wir erheblich mehr Frauen den Weg in die Aufsichträte ebnen können.
Warum hat die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen diese Veranstaltung gerade jetzt ins Leben gerufen?

Zum einen ist es mir als Frauen- und Wirtschaftssenator ein grundsätzliches Anliegen, dieses Thema inhaltlich voranzutreiben. Auch im Jahr 2010 sind Frauen in den Aufsichtsräten der deutschen Unternehmen noch erheblich unterrepräsentiert. Dies ist ein Defizit, das nicht nur deshalb inakzeptabel ist, weil Frauen die Teilhabe an Entscheidungsprozessen verwehrt wird, sondern auch deshalb, weil enorme Ressourcen verloren gehen – Ressourcen für die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt. Hier sind Unternehmen gerade auch in ihrer gesellschaftlichen Verantwortung angesprochen. Einer Verantwortung, die umso größer ist, je mehr Beschäftigte ein Unternehmen hat und je breiter die Kapitalanteile gestreut sind.

Zum anderen hat sich die Thematik im Fokus des politischen Interesses etabliert. Die Bundesregierung zeigt sich allerdings auffallend zurückhaltend bei der Frage der Schaffung einer verbindlichen Regelung eines Mindestanteils von Frauen in den Aufsichtsräten, obwohl auch in der Regierungskoalition auf Bundesebene eine gewisse progressive Dynamik zu verzeichnen ist:

So fordert beispielsweise die Frauen-Union eine gesetzliche Regelung für mehr Frauen in den Aufsichtsräten. Die Bundesländer stehen der Frage einer verbindlichen gesetzlichen Regelung ebenfalls offener gegenüber. Beispielsweise ist im Koalitionsvertrag des Saarlandes zwischen CDU, FDP und Bü90/Grünen festgeschrieben, dass eine entsprechende Bundesratsinitiative zu prüfen und ggf. umzusetzen ist. Die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen, -minister der Länder und voraussichtlich auch die Konferenz der Justizministerinnen, -minister werden das Thema „Frauen in den Aufsichtsräten“ im Frühsommer dieses Jahres mit der Zielstellung der Schaffung einer gesetzlichen Regelung aufgreifen.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung berichtete zuletzt im Januar dieses Jahres, dass Frauen in den Aufsichtsräten der 200 größten Unternehmen nur zu rund zehn Prozent vertreten sind. Drei Viertel dieser Frauen gehören dem Aufsichtsrat auf der Arbeitnehmerseite auf Grundlage der Mitbestimmungsregeln an. Auf der Vorstandsebene der hundert umsatzstärksten Unternehmen wird sogar die Marke von einem Prozent unterschritten: nur 0,9 Prozent der Vorstandspositionen sind mit Frauen besetzt. Das Defizit liegt klar auf der Hand. Es gibt viele gut ausgebildete, hochqualifizierte Frauen. Sie machen sogar die besseren Abschlüsse an den Universitäten. Frauen kommen allerdings nicht in den obersten Unternehmensetagen an. Frauen stoßen an die sog. gläserne Decke - die eigentlich als Betondecke bezeichnet werden muss - und kommen nicht weiter.

Die Gründe dafür sind in wissenschaftlich belegten, diskriminierenden Strukturen in unserer Gesellschaft selbst zu finden. Dies sind zum einen tatsächliche Strukturen, wie etwa die Hemmnisse bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Oft sind dies aber auch virtuelle Strukturen, die in den Köpfen der derzeitigen männlichen Führungskräfte und auch der Frauen selbst Barrieren aufbauen, wie eine Studie des Instituts Sinus Sociovision im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zeigt.
Im Land Berlin hilft uns das Landesgleichstellungsgesetz, das bei den Beteiligungsunternehmen und den Anstalten öffentlichen Rechts bereits gute Erfolge gezeigt hat. Weil wir das Landesgleichstellungsgesetz mit einer sog Gremienregelung haben, konnte ich die Aufsichts- bzw. Verwaltungsratspositionen für Vertreterinnen und Vertreter des Landes Berlin in den Anstalten des öffentlichen Rechts meines Geschäftsbereichs, die Berliner Stadtreinigungsbetriebe, Investitionsbank Berlin, Berliner Wasserbetriebe und die Berliner Verkehrsbetriebe, zu 50 Prozent mit Frauen - also geschlechtergerecht - besetzen.

Für die Beteiligungen des Landes Berlin insgesamt ist innerhalb der Jahre 2004 bis 2009 der Anteil der Frauen an den vom Land zu besetzenden Mandaten in Aufsichtsgremien von 16 % auf 39,4 % gestiegen.
Für die Ebene der Unternehmensleitungen hat der Senat Ende März die Novelle des Landesgleichstellungsgesetzes auf den Weg gebracht. Die Novelle stellt sicher, dass die Vorstands- und Geschäftsleitungspositionen in den Anstalten, Körperschaften und Stiftungen öffentlichen Rechts öffentlich bekanntgemacht und Personalberater instruiert werden, gleichermaßen nach Frauen und Männern zu suchen. Die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten muss dokumentiert werden. Zudem sind Frauen unter Bewerberinnen und Bewerbern mit gleicher Qualifikation zu bevorzugen. Durch diese Elemente haben wir einen weiteren Baustein für noch mehr Geschlechtergerechtigkeit auf der Ebene der Unternehmensleitungen gesetzt. Darüber hinaus ist der Senat bestrebt, den Ausbau von Professionalisierungsangeboten für Frauen in Führungspositionen zu unterstützen und führt hierzu Gespräche mit Weiterbildungsinstitutionen.

Die zitierten Zahlen belegen, dass sich nur bei Druck etwas Wesentliches bewegt. Druck durch in Gesetzesform gegossene Vorgaben. Ein gutes Beispiel dafür ist die Quote für Aufsichtsräte in Norwegen, über die wir heute noch hören werden. Im Jahr 2003 lag der Anteil der Frauen in den Aufsichtsräten in den norwegischen börsennotierten Aktiengesellschaften bei 7 Prozent. Nach Einführung einer Quotenregelung stieg der Anteil ausweislich der EU-Statistik nun im Jahr 2009 auf 42 Prozent. Auch in anderen Staaten gibt es Diskussionen über Quotenregelungen: In Frankreich und den Niederlanden wurden Entwürfe im Parlament vorgelegt, in Schweden, Belgien und Österreich gibt es rege Diskussionen über eine Quote für Frauen in Aufsichtsräten.
Die Erfolge auf Berliner Ebene und in anderen Staaten Europas zeigen, dass nur eine verbindliche gesetzliche Regelung Veränderungen bringt. Die Bundesregierung verharrt bei ihren Ankündigungen des Koalitionsvertrags, zur Erhöhung des Anteils der Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten Berichtspflichten der Unternehmen zu schaffen sowie Selbstverpflichtungen der Unternehmen einzuführen. Absichten für weitere Stufen, die tatsächlich mehr Frauen in die Aufsichtsräte bringen, sind bislang nicht zu vernehmen. Dabei hat die Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2001 uns gezeigt, dass sich auf freiwilliger Basis nichts Wesentliches geändert hat.
Was diese Vereinbarung aus dem Jahr 2001 allerdings deutlich macht, ist, dass die Unternehmen den Willen haben, die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen zu beseitigen. Die Zahlen belegen, dass sie es nicht schaffen, diesen Willen in die Tat umzusetzen. Da müssen wir den Unternehmen mit einer gesetzlichen Regelung behilflich sein.

Wenn wir uns heute der Frage widmen, welches Modell das richtige und das verfassungsrechtlich mögliche ist, um mehr Frauen den Wege in die Aufsichtsräte zu ebnen, sollten wir vor Augen haben, was wir erreichen wollen.

Das kurzfristige Ziel ist, dass ernsthaft nach Frauen gesucht wird und dass Frauen sichtbar gemacht werden. Im Bewusstsein der Gesellschaft sollte es als selbstverständlich verankert sein, dass Frauen mindestens ebenso gut wie Männer Positionen in der obersten Führungsetage ausfüllen. Das langfristige Ziel ist die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Entscheidungsprozessen. Der Weg dahin geht nur über eine klare und verbindliche Zielvorgabe für die Unternehmen und einen klaren Durchsetzungsmechanismus, der bewirkt, dass die Unternehmen alle erdenklichen Anstrengungen leisten, um diese Vorgabe einzuhalten.

Es ist erfreulicherweise bereits einiges in Bewegung gekommen. Die Telekom realisiert, dass sie auf weibliches Potential nicht verzichten möchte und legt z. B. für sich selbst eine Quote von 30% auf allen Unternehmensebenen fest. Der Deutsche Juristinnenbund engagiert sich erfolgreich bei der Aktion „Aktionärinnen fordern ein“ und unterstützt Akteurinnen, die auf Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften die Diversity- und Genderpolitik der Unternehmen hinterfragen. Die Organisation FidAR (Frauen in die Aufsichtsräte), die auch auf unserer heutigen Veranstaltung vertreten ist, engagiert sich. Zahlreiche Publikationen berichten über das Thema „Frauen in den Aufsichtsräten“ und verstärken das gleichstellungspolitische Bewusstsein in der Gesellschaft. Auch die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex greift das Thema auf und beabsichtigt, eine Regelung einzuführen, die börsennotierte Gesellschaften zu Verbindlicherem verpflichtet, als (nur) auf Diversity zu achten. Eine Vertreterin der Regierungskommission ist heute in unserer Diskussionsrunde zu Gast.

Nutzen wir diesen Schwung und die Aufbruchsstimmung, um auf Bundesebene eine gesetzliche Regelung anzustoßen, die tatsächlich die Frauen in die Aufsichtsräte bringt. Parallel dazu ist unabdingbar, dass wir die Rahmenbedingungen für berufstätige Frauen in den Unternehmen und in der Gesellschaft insgesamt verbessern, so dass zum Beispiel Beruf und Familie besser vereinbar sind. Ich möchte gleichzeitig die Frauen ermutigen, selbst die Dinge in die Hand zu nehmen. Ich ermutige Sie – greifen Sie nach den Positionen auf oberster Unternehmensebene.
Ich freue mich, wenn die Vorträge und Diskussionen unserer Veranstaltung heute einige Anregungen und Impulse geben und wünsche uns und Ihnen einen höchst erkenntnisreichen Abend.

Interview mit Carola von Braun, Vorsitzende der Überparteilichen Fraueninitiative Berlin vor dem 15. April

Julia Witt: Frau v. Braun, Sie werden am 15. April 2010 aus den Händen von Senator Wolf das Bundesverdienstkreuz für Ihr langjähriges frauenpolitisches Engagement erhalten. Was war der entscheidende Punkt, die erste Entscheidung für dieses Thema?

Carola von Braun: Ich bin Jahrgang 1942 und habe meine prägenden Jahre im behüteten bürgerlichen Bonn erlebt. In meiner Herkunftsfamilie waren Frauen gleichberechtigt, deshalb war das Gleichberechtigungsthema für mich bis in mein Erwachsenenalter nicht wirklich relevant. Erst als meine Kinder kamen und ich erkannte, dass eine interessante verantwortungsvolle Aufgabe nicht in Teilzeitarbeit zu haben war, hat das meine Augen geöffnet für die vielen subtilen und die direkten Mechanismen, die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in unserer Gesellschaft erschweren oder unmöglich machen. In meiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordnete und bildungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion habe ich mich dann in die tief verwurzelten Rollenbild-prägungen in unserem deutschen Bildungssystem hineingekniet und verstehen gelernt, wie konservativ Deutschland in diesem Bereich ist, um Lichtjahre hinter vielen anderen europäischen Staaten zurückliegt, wenn es um wirkliche Gleichberechtigung geht. Aber dass es um eine gesellschafts-systemische Frage geht, um Herrschaftsstrukturen, das habe ich erst in Berlin lernen können, in einer Metropole mit einem dichten, hochaktiven, professionell agierenden Frauennetzwerk, mit bedeutenden Wissenschaftlerinnen, politik- und medienerfahrenen Frauen aus Politik, Verbänden, Projekten.

Julia Witt: Sie waren die erste Frauenbeauftragte Berlins, haben die weitere Entwicklung seitdem immer verfolgt: was ist der größte Fortschritt oder Erfolg für die Frauen der Hauptstadt aus Ihrer Sicht?

Carola von Braun: Aus der Sicht einer zugezogenen Westberlinerin – die Vertreterinnen der Ostberliner Frauenbewegung habe ich ja erst ab 1990 kennengelernt – war der größte Erfolg, den die Berlinerinnen für sich erkämpft haben, dass sie es geschafft haben, als ernstzunehmende durchsetzungsfähige politische Bewegung wahrgenommen zu werden. Die Phase des größten Einflusses der Frauenbewegung in Berlin waren aus meiner Sicht die zweite Hälfte der 80er Jahre, als es zu einer punktuellen Zusammenarbeit zwischen der autonomen Frauenbewegung und der alten, eher bürgerlichen, traditionellen Frauenbewegung kam. Die autonome Frauenbewegung mit ihrem fundierten herrschaftskritischen Ansatz, der von einem Teil der Medien auch unterstützt wurde, kooperierte mit der eher bildungspolitisch orientierten alten Frauenbewegung, das brachte den eigentlichen Durchbruch. Mit dieser überparteilichen Kooperation gelang etwas, das in keiner anderen Stadt so erfolgreich verlief wie in Berlin. Beispiele: wenn es um die Finanzierung von Frauenprojekten ging, von Frauenforschungseinrichtungen, von Förder-programmen für Frauen, dann gab es eine geschlossene Phalanx von weiblichen Abgeordneten aus allen Fraktionen im Parlament, Demonstrationen von Frauen vor dem Rathaus, unterstützt von einem großen weiblichen Publikum in den entscheidenden Ausschüssen. Jeder Mann, der bei solchen Anhörungen diskriminierende Äußerungen von sich gab, konnte sicher sein, dass dieses Zitat am nächsten Tag in den Berliner Zeitungen zu lesen oder in der „Abendschau“ zu sehen war. Fairerweise muss auch gesagt werden, dass es in allen Fraktionen Männer gab, die diese gleichberechtigungspolitischen Ziele unterstützten. Aber es ging eben nicht nur um Finanzierung: es ging auch um strukturelle Veränderungen; im Verwaltungshandeln, in der beruflichen Bildung, in der Wirtschafs- und Arbeitswelt, um eine vollständig andere Sicht auf gesellschaftliche Strukturen. Für die überfälligen Reformen in diesen Bereichen hat die Frauenbewegung – in enger Kooperation mit dem inzwischen eingesetzten Netz von hauptberuflichen Frauenbeauftragten im Senat, den Bezirken, den Hochschulen, Eigenbetrieben usw. - erreicht, dass sich langsam aber sicher ein Bewusstsein dafür entwickelte, wo eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen behindert wurde, wo Verbesserungen nötig waren. Diese erfolgreiche Phase der Frauenbewegung fand ihr Ende in den Jahren 1989/1990. Plötzlich hatten Reformthemen sehr zu kämpfen um öffentliche Wahrnehmung und Unterstützung, nach der Vereinigung waren andere Themen nun „wichtiger“. Die West-Frauenbewegung und die Ost-Frauenbewegung fand zunächst keine gemeinsame Sprache, wechselseitige Enttäuschungen machten sich breit. Erst heute, 20 Jahre später, bemerken wir – wie dies im Kongress der Überparteilichen Faueninitiative „Frauen – sichten – Politik: 1989 – 2009 und die Frauen“ deutlich wurde, wieviel Ost- und Westfrauen gemeinsam in den letzten 20 Jahren erreicht haben. Das Bewusstsein für das Gemeinsam Erreichte wächst aber.

Julia Witt:
Ihr Engagement in der “Überparteilichen Fraueninitiative Berlin" beruht auf der Vorstellung, dass Frauen im parlamentarischen Raum gemeinsame Interessen haben und diese auch gemeinsam besser durchsetzen können und müssen. Welche solchen erfolgreichen Aktionen gab es und müsste nicht wieder mehr geschehen, damit diese über die Fraktion reichenden Aktivitäten sichtbar werden?

Carola von Braun: Die Gründung der Überparteilichen Fraueninitiative war nicht nur eine sehr erfolgreiche Kooperation von Parlamentarierinnen aller Fraktionen, sie hat von Anfang an immer eng zusammengearbeitet mit Frauenprojekten, Frauen aus Verbänden, Institutionen usw. Insbesondere unsere heutigen Ehrenmitglieder Elke Herer, damals frauenpolitische Sprecherin der PDS und Gisela Vollradt als kenntnisreiche Vertreterin der Frauenprojekte, waren wichtige Gründungsmitglieder der ersten Stunde. Die Gründungsarbeit wurde von Anfang an sehr unterstützt von den damaligen Senatorinnen Dr. Christine Bergmann und Prof. Jutta Limbach, wofür wir heute noch dankbar sind.

2012 wird die Überparteiliche Fraueninitiative 20 Jahre alt. Das ist für eine rein ehrenamtlich arbeitende Initiative beachtlich. Ein Rückblick auf eine Auswahl unserer Aktivitäten in der jüngeren Zeigt zeigt, dass der Bedarf nach so einer überparteilichen Frauenorganisation offenbar nie nachgelassen hat.

Neben der regelmäßigen politischen Kontaktarbeit mit Parlamentarier-Innen/SenatorInnen, die zu öffentlichen Gesprächen eingeladen werden, der Erarbeitung von politischen Stellungnahmen zu frauenrelevanten Themen (z.B. zu den Auswirkungen der sog. „Hartz“-Gesetzgebung auf Frauen in Kooperation mit anderen Frauenverbänden), führen wir in Abständen größere Veranstaltungen durch zu Themen, die nach unserer Áuffassung in der öffentlichen Debatte zu kurz kommen. Ich denke an unseren Kongress „Demographischer Wandel und Gender“ in 2007, der die „weissen Flecken“ im politischen und im Verwaltungshandeln auf diesem hochbrisanten Feld einer älter werdenden Gesellschaft deutlich gemacht hat. Oder der erwähnte Kongress „Frauen-Sichten-Politik“ von November 2009, der dargestellt hat, wie viel Frauen zum Gelingen der friedlichen Revolution in der früheren DDR beigetragen haben, was heute schon wieder vergessen ist, und – noch wichtiger – wie viel Ost- und Westfrauen tatsächlich gemeinsam durchgesetzt haben in den letzten 20 Jahren.

Uns vor allem darum, das große Frauen-Netzwerk in Berlin zu festigen für die Auseinandersetzungen beim Umbau der Sozialsysteme, der Wirtschafts- und Arbeitswelt. Das Bewusstsein für dieses wichtige Netzwerk wächst von Jahr zu Jahr: dazu trägt auch unser jährlicher Neujahrsempfang bei, bei dem wir inzwischen bis zu 300 Frauen aus allen Bereichen des Öffentlichen Lebens begrüßen können, die sich darüber freuen, interessante Frauen aus anderen Arbeitsfeldern kennen lernen zu können oder wieder zu sehen.

Julia Witt: 
Ihr Engagement betrifft auch besonders die Situation von Frauen in Gesundheitsberufen, geprägt von schlechter Bezahlung, hohem Effizienz-Druck und der Gefahr der Verdrängung durch Frauen aus Niedriglohnländern. Wie kann dieser Gruppe aus Ihrer Sicht geholfen werden, wie kann die Thematik Frauen und prekäre Beschäftigung bearbeitet werden?

CvB: Der Arbeitsmarkt der Gesundheits- und Pflegeberufe ist der einzige, der garantiert und explosionsartig wächst. Aber die Arbeitsbedingungen in diesen Berufen machen uns Sorge. Frauen stellen fast 80 % der Arbeitskräfte in diesen hochverantwortlichen, qualifizierten Berufen, aber sie sind schlecht bezahlt, die Arbeitsbedingungen sind so, dass viele Frauen vor ihrem 40ten Lebensjahr aussteigen. Die Fluktuation in diesen Berufen ist enorm, das ist eine Katastrophe: für die Frauen als Arbeitnehmerinnen, für die Arbeitgeber, die händeringend nach neuen Fachkräften suchen, für die Patientinnen und Patienten. Wir müssen hier zu anderen Arbeitsbedingungen kommen, zu besserer Bezahlung und sozialer Absicherung. Wir wollen in Kooperation mit anderen Frauenverbänden an einem Forderungskatalog arbeiten, der diese Probleme anspricht und Lösungen vorschlägt und diese den Parlamenten in Bund und Land vorlegen. Wir hoffen sehr, dass wir damit auch die politische Aktivierung der Frauen in den Gesundheitsberufen stärken können. '

Julia Witt: Ihre Auszeichnung ist Anerkennung für Geleistetes, sicher auch Ansporn für weitere Aktivitäten: ein Congress „Europa der Bürgerinnen“ ist in Vorbereitung. Was sind die Ziele und welche Mitstreiterinnen werden noch gebraucht ?

CvB: In Kooperation mit anderen Frauenverbänden wie dem Deutschen Frauenrat, dem Landesfrauenrat, der Europäischen Frauenlobby wollen wir wieder, wie schon 1998 in etwa 2 Jahren einen Kongress „Europa der Bürgerinnen“ durchführen, in dem die Erfolge und die Probleme in der europäischen Gleichberechtigungspolitik dargestellt werden sollen. Wir wollen Parlamentarierinnen, Regierungsmitglieder, Frauenvertreterinnen aus vielen europäischen Ländern zu einem Gedankenaustausch einladen, an dessen Ziel wieder ein Forderungskatalog an die nationalen Regierungen stehen soll. Themen werden voraussichtlich sein: die Lage der Migrantinnen in der EU, die Zukunft der Dienstleistungsberufe in der EU, der Arbeitskultur(en) in Europa. Das ist ein ehrgeiziges Vorhaben, für das viel organisatorische und finanzielle Unterstützung gebraucht werden wird. Wir hoffen hier auf die Unterstützung von Stiftungen, des Bundes und der EU, von Frauenorganisationen. Aber ich bin sicher: wir schaffen das gemeinsam.

Montag, 3. Mai 2010

Wer kann helfen? Junge Fotografin aus Jemen

kommt im Rahmen des ifa CrossCulture Austauschprogramms nach Berlin , sie kommt aus Taiz und arbeitet für die dort ansässige Organisation "Women Research and Training Forum".

Gesucht wird eine aufnehmende Institution (Verlag, Redaktion, Agentur, ect.) wo sie entweder für einige Wochen oder für die gesamte Zeit (drei Monate) arbeiten kann. Gesucht wird ein Ort, der möglichst viel mit Fotografie zu tun hat und ihr die möglichkeit gibt, ihre professionelle und politische Kompetenz zu erweitern und internationale Erfahrungen zu sammeln.



Sie spricht perfekt englisch und hat die ausdrückliche Empfehlung der deutschen Botschaft in Sanaa erhalten - gerade auch, weil sie sich sehr in der jemenitischen Zivilgesellschaft engagiert !!!

Bitte melden!!!
Kosten fallen keine an, da die Teilnehmer von der ifa (http://www.ifa.de/foerderprogramme/crossculture/) finanziert werden (flug, whg, lebensunterhalt, ect.).



Kontakt: Anja Pietsch

Fotografin Stargarder Str. 13 10437 Berlin  Tel.: 0160 / 785 88 36

Email: an(at)anjapietsch.de

Buchtipp: Klassikerinnen feministischer Theorie

Ute GerhardHg. Susanne RauscherHg. Ulla WischermannHg.

Klassikerinnen feministischer Theorie Grundlagentexte Band 2 (1920-1985)

Frankfurter Feministische Texte - Sozialwissenschaften 12 29.95 EUR

Paperback, 304 Seiten ISBN 978-3-89741-300-9 Erscheint im Mai 2010
Band II der »Klassikerinnen feministischer Theorie« stellt die zentralen feministischen Diskurse und Theorien der Wegbereiterinnen und der 'neuen' Frauenbewegungen der 1920er bis in die 1980er Jahre vor. Die Quellentexte geben einen umfassenden Überblick über die großen Frauenbewegungsthemen und über die Entwicklung feministischer Theorien in Europa und Nordamerika. Jedes Kapitel wird durch einen Kommentar eingeleitet, in dem die Quellen in ihrem diskursiven und historischen Kontext erläutert werden. erscheint im Mai 2010

Tagungstipp: 20.05. Gender Kompetenz Zentrum

20.05.2010, 09:30 Uhr in Berlin


Indikatoren für eine Gleichstellungspolitik

Fachtagung

Wir, das GenderKompetenzZentrum an der Humboldt-Universität zu Berlin, laden Sie herzlich ein zu unserer nächsten Fachtagung: Indikatoren für eine Gleichstellungspolitik Donnerstag, 20. Mai 2010
9:30 - 15:45 Uhr Humboldt-Universität zu Berlin

Senatssaal, Unter den Linden 6 (Hauptgebäude), 10099 Berlin
Bei der Fachtagung wollen wir die unterschiedlichen Funktionen beleuchten, die Indikatoren für eine Gleichstellungspolitik zukommen: Ihre Rolle als Instrument zur Setzung von gleichstellungspolitischen Zielen, die Chance, durch Indikatoren verschiedene Dimensionen von Gleichstellung zu erfassen, als auch die Beschränkungen, die Indikatoren im Hinblick auf die ihnen zu Grunde liegenden Daten und Darstellungsweisen haben.

Die Fachtagung richtet sich insbesondere an Beschäftigte der Bundes- und Landesministerien, die mit Gleichstellungspolitik und Gender Mainstreaming betraut sind, an Akteur_innen aus der Zivilgesellschaft und an Forschende sowie an alle, die sich mit Indikatoren und/oder Maßnahmenpaketen für eine umfassende Gleichstellungspolitik beschäftigten.

Im Anhang finden Sie das Programm und das Anmeldeformular für die Fachtagung.
Wir freuen uns darauf, Sie am 20. Mai an der Humboldt-Universität begrüßen zu dürfen,
Ihr GenderKompetenzZentrum

Anmeldung bitte bis 18.05.2010
Humboldt-Universität zu Berlin, Senatssaal
Unter den Linden 6 (Hauptgebäude)

10099 Berlin

Weitere Infos: http://www.genderkompetenz.info/

Sonntag, 2. Mai 2010

Workshop Unternehmensgründung beim EWMD am 19. Mai 2010

Berlin: Workshop Unternehmensgründung - Selbständigkeit


19 May. 2010, 18:00h - 21:30h  Gründen, aber richtig!

Immer mehr Frauen gründen ihr eigenes Unternehmen oder machen sich selbständig. Doch eine erfolgreiche Gründung ist nicht einfach: Laut DIHK Gründerreport liegen die Defizite insbesondere in den Bereichen kaufmännisches Wissen, Geschäftsstrategie und Vermarktung. Genau auf diese Themen werden wir in unserem Workshop eingehen. Wir geben Tipps und Anregungen bezüglich Strategieentwicklung und Marketing mit praktischen Übungen und vertiefenden Diskussionen. Darüber hinaus werden wir Basiswissen im kaufmännischen Bereich vermitteln und zeigen dass Zahlen Spaß machen können und keine Bedrohung sind. Zielgruppe sind Gründerinnen, Selbständige und solche, die es werden wollen.

Referentinnen:

Inga Beiersmann (Ihre Komplizin für Marketing und Events)

Susanne Girrbach (Steuerberaterin)

Dorothée Putzier (Strategieberaterin und Coach)


Ort: Hotel Art Nouveau, Leibnizstraße 59, 10629 Berlin, http://www.hotelartnouveau.de/

http://www.ewmd.org/events/berlin-workshop-unternehmensgr-ndung-selbst-ndigkeit


Der Kostenbeitrag für Gäste beträgt 30 Euro (inkl. Getränke und kleiner Imbiss), für Mitglieder des EMWD e.V. 15 Euro, Zahlung vor Ort.

Lesetipp: die neuen Leiden des jungen M

Bewegte Männer heute: Maskulinisten vs. Feministen? Über eine denkbar heterogene und widersprüchliche Szene, Isolde Aigner

Isolde Aigner, 26, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungsschwerpunkts Rechtsextremismus und Neonazismus an der FH Düsseldorf und Redakteurin von Wir Frauen – Das feministische Blatt.
http://www.jungewelt.de/beilage/art/2262
 

Samstag, 1. Mai 2010

Berliner Unternehmerin des Jahres gesucht

Mit der Auszeichnung würdigt das Land Berlin auch im Jahr 2010 herausragende Leistungen von Unternehmerinnen. Noch bis zum 10. Mai 2010 können sich Berliner Unternehmerinnen um den Titel bewerben.

Mit der Ausschreibung des Wettbewerbs und der Verleihung der Auszeichnung "Berliner Unternehmerin des Jahres" würdigt das Land Berlin bereits zum vierten Mal herausragende Leistungen von Unternehmerinnen aus der Hauptstadt.

Der Wettbewerb richtet sich an alle Unternehmerinnen, die mindestens 50 Prozent der Firmenanteile besitzen, deren Firmensitz sich in Berlin befindet und die mindestens drei Jahre am Markt sind.
Der Bewerbungsbogen steht ab dem 01. Februar 2010 im Internet unter http://www.berliner-unternehmerinnentag.de/
 als PDF-Formular zur Verfügung und kann ausgefüllt per Fax, Post oder E-mail bis zum 10. Mai 2010 eingereicht werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Was zeichnet die "Berliner Unternehmerin des Jahres" aus?
Ausgewählt von einer unabhängigen Expertinnen- und Expertenjury zeichnet sich die "Berliner Unternehmerin des Jahres" nicht nur durch ihren wirtschaftlichen Erfolg aus, sondern zudem durch ihre innovative Geschäftsidee, ihre visionäre Unternehmensphilosophie und ihre sozialen Konzepte in der Personalpolitik - kurzum, sie ist eine Bereicherung für die Berliner Wirtschaft mit Vorbildcharakter für selbständige Frauen.
Der Wettbewerb bietet den teilnehmenden Unternehmerinnen eine besondere Gelegenheit, sich und ihre Firma einer breiten Öffentlichkeit und Vertreterinnen sowie Vertretern der Berliner Wirtschaft zu präsentieren. Die feierliche Bekanntgabe der Gewinnerin findet im Rahmen des 5. Berliner Unternehmerinnentages am Samstag, den 19. Juni 2010, im Ludwig Erhard Haus statt. Neben einer Preistrophäe, einer Urkunde und einem Filmporträt über sich und ihr Unternehmen erhält die "Berliner Unternehmerin des Jahres" zudem öffentliche Aufmerksamkeit.

Die Preisverleihung bildet den Höhepunkt des 5. Berliner Unternehmerinnentages. Veranstaltet von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen bietet der Berliner Unternehmerinnentag ein vielfältiges Angebot: Weiterbildungsmöglichkeiten in Form von Seminaren, Foren und Informationsveranstaltungen, eine Informationsbörse mit über 30 ausstellenden Institutionen. Der Eintritt zur Informationsbörse ist kostenfrei.

Mit der Auszeichnung "Berliner Unternehmerin des Jahres 2010/11" werden Vorbilder geschaffen. Unter dem Motto "Erfolg hat viele Gesichter" stehen am 19. Juni 2010 auch die Chancen und Herausforderungen für Berliner Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund im Fokus des 5. Berliner Unternehmerinnentages.
Kooperationsbörse
Netzwerkbildung leicht gemacht: Zur Stärkung des Berliner Unternehmerinnennetzwerkes wurde 2008 eine digitale Kooperationsbörse unter unternehmerinnen.tribax.com in Form einer Community ins Leben gerufen. Die Kooperationsbörse bietet Berliner Unternehmerinnen und Gründerinnen eine zentrale Plattform, um miteinander in Kontakt zu treten, sich über aktuelle Themen in Foren auszutauschen und gezielt Firmenpartnerinnen zu suchen und zu finden. Dabei verfolgt die Kooperationsbörse ausschließlich nicht-kommerzielle Zwecke, denn es geht um das, was frau mit Geld nicht aufwiegen kann: Kontakte, Kontakte, Kontakte.

Auch in diesem Jahr werden aktuelle Diskussionsthemen, praxisnahe Seminare und lokale Informations-, Weiterbildungs- und Netzwerkveranstaltungen angeboten. Darin wird von der Vorbereitung des Bankgesprächs und einer gelungenen Selbstdarstellung in den Medien, über den gezielten Einsatz von Controllinginstrumenten und Personalstrategien bis hin zum Blick in die (Wirtschafts-)Trends der Zukunft ein breites Spektrum abgedeckt.

Die Teilnahme an den jeweils zweistündigen Veranstaltungen kostet 25 Euro pro Seminar. Um eine Anmeldung wird aufgrund der begrenzten Teilnehmerinnenzahl gebeten. Anmeldeschluss ist der 14. Juni 2010.

Das ausführliche Programm, die Anmeldung zu den Seminaren sowie Informationen zu den weiteren Beratungsangeboten finden Sie unter: http://www.berliner-unternehmerinnentag.de/